Dominikaner in Köln

800 Jahre Dominikaner in Köln - Kardinal Woelki feiert ein Pontifikalamt in St. Andreas. / © Beatrice Tomasetti (DR)
800 Jahre Dominikaner in Köln - Kardinal Woelki feiert ein Pontifikalamt in St. Andreas. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Im Jahr 1221 ließ sich der Dominikanerorden in Köln nieder. Eines der größten Konzile des Mittelalters, das Vierte Laterankonzil (1213 bis 1215), brachte einige pastorale Erneuerungen mit sich und gab auch den Anstoß für die Ausbreitung der sogenannten " Bettelorden", insbesondere der Dominikaner und Franziskaner, die beide eine Niederlassung in Köln gründeten. Das Dominikanerkloster St. Magdalena in Köln (ab 1248 umbenannt in Heilig Kreuz) war die erste Gründung des Predigerordens in Deutschland. Der berühmteste Dominikaner Kölns, der Heilige Albertus Magnus, kam 1248 in die Stadt, im gleichen Jahr, in dem auch mit dem Dombau begonnen wurde. Mit der Gründung des Dominikanerklosters und dem Wirken von Albertus Magnus begann auch das universitäre Leben in der Stadt Köln, das besonders im 14. Jahrhundert einen Höhepunkt erreichte. Thomas von Aquin gilt als der bekannteste Schüler von Albert dem Großen.

Die wissenschaftliche Tradition werde auch heute noch weitergeführt, betont der Provinzial der deutschen Dominikaner, Pater Peter Kreutzwald, in einem Interview mit der Kirchenzeitung: "Die Dominikaner haben die ‚Summa‘, die Gesamtausgabe ihres Ordensbruders, vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt und kommentiert. Diese ‘Thomas-Ausgabe‘ nimmt in der Philosophie, in der Dogmatik und Sozialethik weiterhin eine profilierte Position ein, denn Thomas hat sich mit tief menschlichen Fragen auseinandergesetzt, die zeitlos sind." Neben der wissenschaftlichen Beschäftigung sei jedoch auch immer noch die Seelsorge zentrale Aufgabe des Ordens: "Heute engagieren wir uns, um in der direkten Begegnung mit Menschen Zeugnisse für unseren Glauben abzulegen – in Worten, Noten, Versen und Taten, analog und digital", so Kreutzwald. 

Nachdem das Kloster Ende des 18. Jahrhunderts im Zuge der französischen Besatzung säkularisiert wurde, übernahmen die Dominikaner im Jahr 1947 die Seelsorge an St. Andreas, die zu den zwölf großen romanischen Kirchen gehört und in deren Krypta sich das Grab von Albertus Magnus befindet. Zunächst eigenständiger Konvent, ist die Kommunität seit 2004 Filialhaus des Konventes Heilig Kreuz und bildet heute den pastoralen Schwerpunkt der Dominikaner in Köln. (DR/25.05.2021)