Nach einer Woche der Gewalt in Teilen Südafrikas hat sich die Sicherheitslage nach der Mobilisierung von 25 000 Soldaten weitgehend stabilisiert. Tausende nutzten das am Samstag in den zwei betroffenen Provinzen für Aufräumarbeiten, an denen sich zahlreiche Freiwillige beteiligten.
In sozialen Medien wurde immer wieder der soziale Zusammenhalt der Nation beschworen, die auch Präsident Cyril Ramaphosa am Vorabend in einer TV-Rede an die Nation immer wieder betont hatte. Nach seinen Worten hatte eine nicht näher benannte zwölfköpfige Gruppe versucht, eine Art kollektiven Wahnsinn aus Plünderung und Gewalt zu schüren und zu koordinieren. Einer von ihnen sei festgenommen worden, nach den anderen werde noch gesucht.
Ramaphosa hatte in seiner Rede am späten Freitagabend sogar von einem "Aufstand" gesprochen. Ziel der ungenannten Hintermänner sei eine Destabilisierung der Wirtschaft gewesen. Die Regierung sei auf die Zerstörung und Sabotageakte schlecht vorbereitet gewesen, räumte er ein.
In der Küstenprovinz KwaZulu-Natal sowie dem Ballungszentrum um die Städte Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz) kamen den offiziellen Angaben zufolge 212 Menschen ums Leben. Mehr als 2550 Personen wurden festgenommen.
Die Proteste richteten sich zuerst gegen die Inhaftierung des aus KwaZulu-Natal stammenden Ex-Präsidenten Jacob Zuma, der eine 15 Monate lange Haftstrafe wegen Missachtung der Justiz antreten musste. Dem Protest folgten heftige Ausschreitungen. (dpa)