Die "neue" Rechte – eine Selbstbezeichnung – will sich von der "alten" abgrenzen und beruft sich auf die sogenannte "Konservative Revolution" – rechtsnationale Intellektuelle aus der Vor- und Zwischenkriegszeit, die als Vordenker des Nationalsozialismus gelten. Die "neue" Rechte gibt sich intellektuell. Bei genauerem Hinschauen sind die Unterschiede zum klassischen Rechtsextremismus verschwindend gering: Wo die einen "Ausländer raus" grölen, raunen die anderen von der "Remigration". Gemeint ist das dasselbe.
Ähnlich sieht es bei anderen Themen aus. Die "neue" Rechte steht für Flüchtlingsfeindlichkeit, Antifeminismus, Islamfeindlichkeit, Homo- und Transfeindlichkeit und ist in Teilen antisemitisch. Ob unfreiwillig oder nicht, hat Thilo Sarrazin mit Büchern wie "Deutschland schafft sich ab" viele Ideen der "neuen" Rechten salonfähig gemacht. Über die rechtsradikale AfD gelangen zentrale Ideen in Länderparlamente und in den Bundestag.
Die Vertreter*innen der "neuen" Rechten wollen die Errungenschaften der liberalen Gesellschaften abschaffen. Dabei machen sie sich genau diese zunutze, um Räume für sich zu beanspruchen. Die "neue" Rechte arbeitet mit passenden Angeboten für alle Zielgruppen. Mit dem schon sprichwörtlich gewordenen "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen", nutzen sie die Meinungsfreiheit, um Rassismus, LSBTIQ*-Feindlichkeit und Antisemitismus zu normalisieren. (Quelle: Amadeu Antonio Stiftung)