Die Weihe an die Gottesmutter Maria ist eine Frömmigkeitsform der katholischen Kirche. Dabei werden Einzelpersonen oder Gruppen, Kirchen oder Klöster, Bistümer oder Nationen der Fürbitte Mariens und ihrem besonderen Schutz anvertraut. Die Marienweihe wird häufig, aber nicht nur in Ausnahmesituationen praktiziert.
Nach katholischer Auffassung ist Maria als Gottesmutter wie sonst kein Mensch ihrem Sohn Jesus Christus und durch ihn Gott nahe. Verehrt als Himmelskönigin, tritt sie bei Gott für die Menschen ein. Auf vielen Andachtsbildern und Werken der Kunstgeschichte wird sie mit einem Schutzmantel dargestellt, unter dem die Bedrängten Zuflucht finden.
Mehrfach hat Papst Johannes Paul II. die ganze Menschheit der Gottesmutter geweiht. Mit dieser weltweiten Widmung praktizierte die Weihe erstmals Papst Pius XII. im Jahr 1942. In der Folge stellten auch deutsche Bischöfe ihre Diözesen während des Zweiten Weltkriegs in dieser Form unter den besonderen Schutz der Gottesmutter. Dies wurde auch als politisches Zeichen gegen die Nazi-Herrschaft verstanden.
Nach dem Krieg wurden diese diözesanen Weihen mehrfach wiederholt, vor allem in Bayern, wo die Marienfrömmigkeit stark ausgeprägt ist. In Altötting befindet sich nicht nur der größte deutsche Marienwallfahrtsort. Seit 1917 gibt es mit "Maria Schutzfrau Bayerns" (Patrona Bavariae) auch ein eigenes Marienfest.
Am 25. März feiert die katholische Kirche das Fest "Mariä Verkündigung". Es erinnert neun Monate vor Weihnachten daran, wie gemäß biblischer Überlieferung ein Engel der Jungfrau Maria erschien und ihr ankündigte, sie werde vom Heiligen Geist ein Kind empfangen, den Sohn Gottes. (KNA/07.09.2021)