Die Beichte gehört zu den sieben Sakramenten in der katholischen Kirche. Der Gläubige stellt sich in diesem Sakrament aufrichtig seinen Sünden, bekennt diese vor Gott und sie werden ihm schließlich vergeben, sofern er bereut. Darum wird das Bußsakrament auch als "Feier der Versöhnung" bezeichnet. Der Mensch übernimmt auf diese Weise die Verantwortung für sein eigenes Handeln und öffnet sich neu Gott sowie der Gemeinschaft der Kirche.
Die Beichte wirkt durch die Mittlerschaft der Kirche – hier in der Person des Priesters: Wer beichtet, bekennt seine Sünden vor dem Priester, der hierbei in "persona Christi" handelt, und bekommt sie mittels Lossprechung – auch Absolution genannt – unter Auflage einer Buße erlassen. Ihren Ursprung hat die Beichte in den Worten Jesu, der zu seinen Jüngern gesagt hat: "Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein" (Mt 18,18).
An anderer Stelle heißt es: "Wem Ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem Ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert" (Joh 20,23). In diesem Wort Jesu aus dem Johannesevangelium sieht die katholische Kirche die "Stiftungsurkunde" für jenen Versöhnungsvorgang, den schon die alte Kirche praktizierte und den man später als Bußsakrament bezeichnete.