Die Anfänge der Apostolischen Nuntiaturen in Deutschland liegen im 16. Jahrhundert. Seinerzeit etablierten die Päpste ständige Beziehungen zu wichtigen europäischen Ländern und Herrscherhäusern und schufen damit die Grundlagen der Diplomatie.
Nach den Wirren des Ersten Weltkriegs wurde der seit 1917 in München tätige Erzbischof Eugenio Pacelli (1876-1958, ab 1939 Papst Pius XII.) zum Nuntius für die Weimarer Republik ernannt. Er war damit in Personalunion gleichsam der erste Apostolische Nuntius in Deutschland. Ein Konkordat mit Preußen konnte er bis 1929 aushandeln.
Ende 1929 berief Papst Pius XI. (1922-39) seinen Nuntius aus Deutschland ab und ernannte ihn zum Kardinalstaatssekretär. Sein Nachfolger wurde ab 1930 Erzbischof Cesare Orsenigo (1873-1946).
1951 kam mit dem deutschstämmigen US-Erzbischof Aloysius Joseph Muench, der bereits ab 1946 auch die Aufgaben des Papstbotschafters als "Visitator" wahrgenommen hatte, der erste Nuntius der Nachkriegszeit in die westdeutsche Hauptstadt nach Bonn.
Die Botschaft des Heiligen Stuhls wurde 2001 von Bonn wieder nach Berlin verlegt. Auf Muench folgten bis heute acht weitere Nuntien. (KNA / 07.03.2021)