Madagaskar

Antananarivo in Madagaskar / © Dennis van de Water (shutterstock)
Antananarivo in Madagaskar / © Dennis van de Water ( shutterstock )

Das im Indischen Ozean vor der Küste Afrikas gelegene Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt. Auf einer Fläche von 587.000 Quadratkilometern - das entspricht etwa der Fläche Deutschlands und Polens - leben rund 27 Millionen Einwohner. Der afrikanische Inselstaat ist hauptsächlich französischsprachig. 

Seit 2000 konnte die gesundheitliche Lage der Bevölkerung verbessert werden, wie UN-Schätzungen zur Kleinkindersterblichkeit (derzeit 4,4 %) und Lebenserwartung (über 66 J.) belegen. Die Alphabetisierungsrate der über 15-Jährigen wurde zuletzt auf rund 65 Prozent geschätzt. Im globalen Entwicklungsindex belegt Madagaskar den 161. Platz von 189 Ländern. In dem für seine enorme Artenvielfalt bekannten Inselstaat ist die Natur durch die fortlaufende Zerstörung des Regenwaldes gefährdet.

Madagaskar gehört zu den ärmsten Staaten der Erde. Auf dem aktuellen globalen Entwicklungsindex belegt das Land den 164. Platz von 189. Gleichwohl scheint sich seit 2000 die gesundheitliche Lage der Bevölkerung zu bessern, wie - allerdings unsichere - Schätzungen zur Kleinkindersterblichkeit (derzeit 3,9 Prozent) und Lebenserwartung (über 67 Jahre) belegen. Das Durchschnittsalter liegt aktuell bei rund 20 Jahren.

Madagaskar wurde mutmaßlich erst ab dem Jahr 350 besiedelt. In späterer Zeit nutzen Piraten und Sklavenhändler die Insel als Stützpunkt. Zwischen 1787 und 1897 beherrschten Monarchen aus der Volksgruppe der Merina die Insel; danach wurde sie von Frankreich erobert. 1960 erlangte Madagaskar staatliche Unabhängigkeit. Heute gliedert sich der überwiegend französischsprachige Inselstaat in 22 Regionen.

Auf der für ihre enorme Artenvielfalt bekannten Insel ist die Natur durch fortdauernende Zerstörung des Regenwaldes gefährdet. Als politischer Lichtblick galt Anfang 2019 die friedlich-demokratische Wahl von Andry Rajoelina (46) zum Präsidenten. Reforminitiativen zielen auf einen Ausbau des Straßen- und Stromnetzes, auf die Landwirtschaft, in der acht von zehn Madagassen tätig sind, aber auch auf den Bergbau als Devisenbringer sowie auf Tourismus. Allerdings halten Klagen über staatliche Misswirtschaft und Korruption an.

Neben den traditionellen Religionen, zu denen sich mehr als die Hälfte der Madagassen bekennen, bilden die geschätzt acht Millionen Christen - 4,5 Millionen Katholiken und 3,5 Millionen Protestanten - die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft. Zudem gibt es 1,4 Millionen Muslime. 

(Quelle: kna, 27.05.2021)