Das am Deister gelegene Kloster Barsinghausen gehört zu den fünf Calenberger Klöstern rund um Hannover. Es wurde 1193 als Augustiner-Doppelkloster gegründet: Hier lebten zunächst sowohl Mönche als auch Nonnen, bis es um 1229 in ein reines Frauenkloster umgewandelt wurde. 1543 wurde das Kloster im Zuge der Reformation evangelisch. In der Folge entwickelte es sich allmählich zu einem Damenstift für alleinstehende adelige Frauen.
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Kloster schwere Schäden. Die heutigen Gebäude entstanden von 1700 bis 1704. Träger des Klosters ist heute die Klosterkammer Hannover, eine Sonderbehörde unter Rechtsaufsicht des Landes Niedersachsen, die unabhängig vom Staatsvermögen vier Stiftungen aus ehemals kirchlichem Besitz verwaltet.
Seit 1996 beherbergt das Kloster eine kleine Schwesterngemeinschaft, die regelmäßige Stundengebete hält. Momentan besteht sie aber nur aus zwei Konventualinnen. Ende 2014 wurde in den Räumen des Klosters zudem das «Haus inspiratio» für Pastoren und Kirchenmitarbeiter mit Erschöpfungszuständen eingerichtet. (epd/25.9.2021)