Das sagte der Präsident der neuen kirchlichen Amazonas-Konferenz CEAMA in einem von der Bischofskonferenz veröffentlichten Schreiben. Das Umweltdesaster habe "absurde Dimensionen" erreicht, schreibt Hummes. Man müsse an diesem Tag auf die dramatische Verschlechterung hinweisen.
Der brasilianische Kardinal erinnerte daran, dass das staatliche Klimainstitut Inpe allein im August 2.228 Brandherde in Amazonien gemeldet habe, also mehr als doppelt so viele wie im gleichen Monat des Vorjahres. "Amazonien kommt unter dem Vormarsch der Landwirtschaft, des Bergbaus und illegaler Goldförderung ins Wanken, und immer schneller verschwinden Hektar um Hektar Wald", warnt Hummes.
Klimareport lässt Alarmglocken schrillen
Unter Berufung auf den Weltklimarat IPCC verwies der Kardinal auf die Auswirkungen der Abholzung: "Dieser Bericht zeigt als mögliche Konsequenzen eine Verwandlung landwirtschaftlich nutzbarer Flächen in Wüsten, Dürren und extreme Wetterphänomene, die auch direkt die Lebensmittelproduktion beeinträchtigen."
Hummes warf den Landwirten Profitgier vor: "Im Namen des Gewinns werden Lebensmittel, und dazu auch die Erde, Wasser und Luft vergiftet. Dieses Produktionsmodell respektiert die Natur nicht und erzeugt letztlich Hunger und Elend." Der CEAMA-Präsident verwies auch auf die Gefahr, dass noch mehr indigene Völker in der Amazonasregion ihr Land verlieren könnten. Derzeit zielen Bestrebungen im Kongress wie auch am Obersten Gericht darauf, das durch die Verfassung garantierte Landrecht von Indigenen zu kippen.
Unter der Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro hat seit Ende 2018 die Abholzung in Amazonien wieder zugenommen. Zuvor war es gelungen, die jährliche Abholzung von rund 28.000 Quadratkilometern pro Jahr auf rund 5.000 Quadratkilometern im Jahr 2012 zu senken. Zuletzt lag die Rate wieder über 10.000 Quadratkilometern binnen zwölf Monaten.