In der Partei hätten Antisemiten und Rechtsextreme eine Heimat gefunden. Auch Rassismus und Menschenfeindlichkeit würden dort ihren Nährboden finden. AfD-Politiker relativierten die Schoah. "Die AfD ist nach unserer Überzeugung eine radikale und religionsfeindliche Partei", heißt es weiter. Sie sei eine Gefahr für Deutschland. Der Verfassungsschutz schaue aus gutem Grund genauer hin. Am 26. September entscheide sich, ob die AfD erneut im Bundestag, "dem Herzen unserer Demokratie, ihr Unwesen treiben kann".
Juden würden von AfD instrumentalisiert
Juden oder jüdisches Leben würden im Wahlprogramm der AfD ganze drei Mal erwähnt, schreiben die Unterzeichner des Aufrufs. Dabei gehe es aber nicht um die Bedürfnisse der Juden in Deutschland, sondern nur darum, dass Muslime Juden bedrohten. "Juden dienen im Programm der AfD einzig und allein dazu, den antimuslimischen Ressentiments der Partei Ausdruck zu verleihen." Die AfD schiebe Juden vor, um ihre rassistischen und antimuslimischen Parolen unter das Volk zu bringen. "Aber dieses Feigenblatt wollen und werden wir nicht sein", betonen die jüdischen Organisationen und Verbände.
Sternberg lehnt AfD ab
Katholikenkomitee-Präsident Thomas Sternberg unterstützte die Erklärung später. Die AfD sei "keine Alternative - für niemanden", so Sternberg in einer vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf Twitter veröffentlichten Stellungnahme. Dass der AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla die Erklärung der jüdischen Verbände als Minderheitsmeinung abtue, zeige "seine ganze Verachtung für Demokratie, für jüdisches Leben in Deutschland", sagte Sternberg weiter, der selbst CDU-Mitglied ist.