Der Österreicher ist bis heute für seine Chormotetten, die expressiven Messvertonungen und vor allem die monumentalen Sinfonien berühmt.
Schon als Knaben spielte er die Orgel, sang im Chor am St. Floriansstift, wurde erst Lehrer, dann Linzert Domorganist und schließlich Professor für Musiktheorie in Wien. Der Durchbruch als Sinfoniker kam erst spät, seine moderne Tonsprache und sein eigenwilliges Auftreten kamen in der Wiener Gesellschaft nur bedingt gut an.
Vor seiner Zeit in Wien komponierte er seine drei großen Messvertonungen, wobei die f-moll besonders kühn geriet. Mit ihr testete der Österreicher 1868 die Grenzen des damals musikalisch Machbaren aus. Noch als Linzer Domorganist schloss Bruckner das Werk ab, danach widmete er sich vor allem der Gattung der Sinfonie in Wien. In Musica erklingt diese monumentale Messvertonung von voller Länge.
Bedeutender Sinfoniker nach Beethoven
1868 wagte Bruckner den Schritt nach Wien als Komponist und Professor für Harmonielehre und Kontrapunkt. Dort erlebte dann die Sinfonie Nr. 2 1873 ihre Uraufführung. In dieser Sinfonie ist eigentlich bereits alles drin ist, was Bruckner als großartigen Sinfoniker ausmacht: massive Klangblocke, vorwärtsdrängende Rhythmen, eine insgesamt sehr expressive Tonsprache. Das Werk ist von vorneherein für ein großes Orchester geschrieben und reizt daher besonders gut dessen Klangmöglichkeiten aus.
Wirklich etabliert als Komponist in Wien war Bruckner erst später mit seiner siebten Sinfonie. Am 11. Oktober 1896 starb er schließlich hochgeachtet in der heutigen österreichischen Hauptstadt.