In dem Brief berichtet die Frau von ihren Erfahrungen, fordert unbedingte Aufklärung und appelliert gleichzeitig an Seminaristen, "gute Priester" zu werden.
Name der Frau aus Gründen des Persönlickeitsschutzes nicht genannt
Mit dem Schreiben wolle "Papst Franziskus die Stimme aller verwundeten Menschen aufnehmen" und allen Priestern "den Weg zu einem authentischen Dienst an Gott zum Wohle aller Schwachen weisen", heißt es in einem einleitenden Kommentar des Kommissionsvorsitzenden, US-Kardinal Sean O'Malley. Der Name der Frau sei aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht genannt, so O'Malley.
Sie selbst sei über "mehrere Jahre" von einem Priester misshandelt worden, den sie "Brüderchen" nennen sollte, so die Frau über ihre eigenen Erfahrung. Den Brief habe sie geschrieben, "auch im Namen der anderen Opfer", denen Priester «ihre Kindheit, Reinheit und Respekt gestohlen haben". Zwar lebten diese Menschen noch physisch. Aber "ihre Seelen sind in kleine blutige Stücke zerlegt".
Schwierigkeiten, sich in der Nähe von Priestern aufzuhalten
Sie selber versuche, mit einer "komplexen posttraumatischen Störung" unter großen Schwierigkeiten weiterzuleben, schrieb die Frau. Die Kirche sei ihre Mutter gewesen; heute habe sie Schwierigkeiten sich in der Nähe von Priestern aufzuhalten. Dabei vermisst die Betroffene
nach eigener Aussage die Kirche, auch die Feier der Messe.
Am Ende fordert sie die angehenden Priester zu "Demut und Liebe" im Sinne Jesu auf. Als berufene, junge und starke Männer, Mitarbeiter Jesu Christi, trügen sie eine große Verantwortung.