Wenige Wochen vor den Wahlen in Nicaragua fordert der im Exil lebende ehemalige Weihbischof von Managua, Silvio Jose Baez, ein Eingreifen internationaler Organisationen. Angesichts eines "Systems der Grausamkeit" brauche es eine laute Stimme der internationalen Gemeinschaft, sagte er dem Portal "Articulo 66" (Dienstagabend Ortszeit).
Morddrohungen gegen Baez
Humanitäre Organisationen müssten in Nicaragua eingreifen. Die Lösung der innenpolitischen Krise könne zwar nur aus dem Land heraus erfolgen, aber das nicaraguanische Volk werde weiterhin misshandelt und brauche Hilfe, so Baez, den Papst Franziskus nach Morddrohungen aus Nicaragua abberufen hatte.
Nicaragua erlebt seit April 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung. Seit Beginn kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt.
Menschenrechtsverletzungen der Regierung
Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisieren immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung. In den letzten Wochen wurden mehrere Präsidentschaftskandidatinnen und -kandidaten verhaftet, die allesamt als Rivalen des amtierenden Präsidentenpaares Daniel Ortega (Präsident) und seiner Ehefrau Rosario Murillo (Vizepräsidentin) gelten und somit nicht an den Wahlen am 7. November teilnehmen können.