Dies erklärte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Andere Menschen seien kein Hindernis für die eigene Freiheit, sondern ermöglichten sie erst.
"Pandemie hat uns gelehrt, dass wir einander brauchen"
Die egoistische Freiheit, das zu tun, was einem beliebe, "das ist nicht Freiheit", betonte der Papst. Erst mit der Liebe, der Nächstenliebe - nicht einer "Liebe wie in einer Seifenoper" - wachse die Freiheit des Einzelnen, führte Franziskus weiter aus. "Die Pandemie hat uns gelehrt, dass wir einander brauchen. Es reicht nicht, das zu wissen. Wir müssen uns jeden Tag für diesen Weg entscheiden."
In seiner Ansprache befasste sich Franziskus noch einmal mit dem Brief des Paulus an die Christen in Galatien. Durchgehendes Thema dieser Katechese in den vergangenen Wochen war die Freiheit im christlichen Glauben.
Junge als Beispiel für Spontanität, Freiheit und Vertrautheit
Während der Generalaudienz holte der Papst einen kleinen Jungen auf die Bühne der Audienzhalle. Dieser setzte sich zunächst neben das Kirchenoberhaupt, um dann spontan aufzustehen und an Franziskus' Pileolus, seinem weißen Scheitelkäppchen, zu zupfen. Auch dem Mitarbeiter aus dem Staatssekretariat guckte der kleine Junge unter Applaus der Gläubigen auf die Finger, was diesen beim Vorlesen des biblischen Textes, über den der Papst sprach, etwas aus dem Konzept brachte.
Franziskus nahm den Jungen als Beispiel, um Spontanität, Freiheit und Vertrautheit von Kindern zu loben. Diese Eigenschaften seien auch im späteren Leben wichtig. Jeder sollte daher immer wieder von den Kindern lernen, die "einfach ihrem Herzen folgen", betonte der 84-Jährige. Während der Audienz kam der Junge erneut auf die Bühne, dieses Mal ausgestattet mit einem eigenen, weißen Scheitelkäppchen.