"Ich rufe dazu auf, alle Formen von Gewalt, einschließlich Vandalismus, zu beenden und die Gespräche zwischen den Parteien fortzusetzen", hieß es in einer Mitteilung der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet.
Zuvor hatten bereits 17 Botschafter von EU-Ländern in dem südamerikanischen Land, das sich derzeit zudem auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie befindet, Dialog und Verhandlung als einzigen Weg aus der Krise unterstützt.
Seit Ende April gab es in verschiedenen Städten des südamerikanischen Landes immer wieder zahlreiche Proteste und auch Ausschreitungen. Zunächst hatten die Demonstranten gegen eine inzwischen zurückgenommene Steuerreform protestiert. Der Widerstand gegen eine - nun ebenfalls verworfene - Gesundheitsreform und der Einsatz für den labilen Friedensprozess waren dann einige der neuen Ziele.
Kolumbien erholt sich derzeit von einem mehr als 50 Jahre langen Bürgerkrieg, in dem 220 000 Menschen starben. 2016 schloss die kolumbianische Regierung Frieden mit der Farc-Guerilla. Die Wirtschaft erlebte einen Aufschwung, der Tourismus boomte - doch der Frieden ist brüchig, die Polizeigewalt ein Rückschlag.