Der nächste Bundeskanzler muss laut einer Umfrage für eine große Mehrheit der Deutschen kein gläubiger Christ sein. Auf die Frage, ob ihnen das wichtig sei, antworteten bei einer in Würzburg veröffentlichten Befragung des Erfurter Meinungsforschungsinstituts "INSA Consulere" für die katholische Wochenzeitung "Die Tagespost" 62 Prozent mit Nein. Demnach wünschen sich nur 15 Prozent ausdrücklich eine Person christlichen Glaubens an der Spitze der Bundesregierung.

Eine Zugehörigkeit zu den beiden großen christlichen Konfessionen spielte für die Antwort laut der Mitteilung keine große Rolle. Auch unter den katholischen und evangelischen Befragten war die abgefragte Eigenschaft demnach für eine absolute Mehrheit von jeweils 55 Prozent nicht wichtig. Nur Teilnehmer mit freikirchlichem Hintergrund hätten die vorgelegte Aussage häufiger bejaht als verneint.

Aufgeschlüsselt nach der Parteipräferenz wünschten sich am häufigsten Unionswähler (27 Prozent) einen christlichen Regierungschef, am seltensten Wähler der Grünen (9 Prozent). - Für die repräsentative Erhebung zwischen dem 4. und 7. Juni wurden den Angaben zufolge 2.015 Erwachsene befragt. (kna/10.06.2021)