Wer das Phänomen Donald Trump begreifen will, kann sich an der Lektüre seines ersten Buches "The Art of the Deal" ("Die Kunst des Erfolgs") versuchen, erschienen 1987 und verfasst mit Hilfe von Ghostwriter Tony Schwartz. Mindestens ebenso empfehlenswert sind folgende Veröffentlichungen:
- "Die Wahrheit über Donald Trump", eine Biografie von Michael D'Antonio
Ausgewogen und detailreich schildert D'Antonio Trumps Karriere. Nachteil: Das Buch hört mit der Bekanntgabe der Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2016 auf.
- die Familienaufstellung von Mary L. Trump: "Zu viel und nie genug - Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf"
Die Nichte von Donald und Tochter seines früh gestorbenen Bruders Fred Trump Jr. über einen ebenso gefühlskalten wie reichen Clan. Nachteil: Anders als der etwas reißerische Titel suggeriert, geht es weniger um Donald als um das tragische Schicksal seines Bruders Fred.
- ein Blick hinter die Kulissen, von Michael Wolff: "Feuer und Zorn - Im Weißen Haus von Donald Trump"
Wie eine "Fliege an der Wand" beobachtete Wolff das chaotische Treiben im Weißen Haus unter Donald Trump. Fesselnd geschrieben. Nachteil: "Das Überprüfen von Fakten oder gar das Heraussuchen von Quellenbelegen sind nicht seine Sache", schrieb die "Süddeutsche Zeitung". So sei aus dem Lobbyisten Mike Berman der "Washington Post"-Reporter Mark Berman geworden.
- alle außer Trump in Ronald D. Gerste: "Trinker, Cowboys, Sonderlinge - Die 12 seltsamsten Präsidenten der USA"
Ein sehr unterhaltsamer Streifzug durch das Präsidenten-Panoptikum. Trump war vielleicht doch kein Einzelfall. Eine kleine stilistische Schwäche: der inflationäre Gebrauch des Wörtchens "indes"
(KNA / 11.06.2021)