Gutachter Gercke betont Unabhängigkeit von katholischer Kirche

 (DR)

Der Kölner Strafrechtler Björn Gercke weist erneut den Vorwurf zurück, sein Missbrauchsgutachten für das Erzbistum Köln weise "Merkmale eines Gefälligkeitsgutachtens" auf. In einem gemeinsamen Beitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" betonen Gercke, seine Kanzleikollegin und Mit-Gutachterin Kerstin Stirner sowie der Münchner Strafrechtsprofessor Mark Zöller die Unabhängigkeit der Gutachter von der katholischen Kirche. "Die am Gutachten beteiligten Anwälte und Mitarbeiter haben ganz überwiegend ein kritisches oder gar kein Verhältnis zur katholischen Kirche."

Die Arbeit der Gutachter folge denselben Qualitätsmaßstäben, die auch für Compliance-Untersuchungen in Unternehmen zur Anwendung kämen. Bezahlt worden sei die Kanzlei Gercke Wollschläger bereits vor der öffentlichen Vorstellung der Untersuchung. Die beteiligten Juristen seien auch nicht regelmäßig für andere Bistümer tätig. "Es gibt keine eingespielte Seilschaft, keinen 'Kölschen Klüngel' oder Ähnliches." An der nun anstehenden Umsetzung von Reformen im Erzbistum Köln beteiligten sich die Rechtsexperten bewusst nicht, um Unabhängigkeit zu wahren. (kna)