"Trotz der vielen Anstrengungen und Gipfeltreffen wird das Thema nicht wirklich strukturell angegangen", kritisierte der Geschäftsführer des Werks für Entwicklungszusammenarbeit, Martin Bröckelmann-Simon, in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Aachen.
Europäische Flüchtlingspolitik hat versagt
"Frontex und Zäune sind keine Antwort auf die Krisen dieser Welt", betonte Bröckelmann-Simon. Es brauche stattdessen mehr humanitäre direkte Aufnahmen von Schutzbedürftigen von vor Ort direkt in Europa - ohne dass Menschen sich auf gefährliche Wege begeben müssten.
Beispielhaft zeige sich das Versagen der europäischen Flüchtlingspolitik an den beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sowie an der Situation von Flüchtlingen in der Türkei und in Griechenland, so der Misereor-Geschäftsführer.
Langfristige Antworten
"Auf dem Rücken der Menschen, die hin- und hergeschoben werden, werden politische Fragen verhandelt. Aber weder kommt es zu ordentlichen Verfahren, die den Asylschutz prüfen, noch wird die Situation langfristig bearbeitet."