Das teilte der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Montag auf Anfrage mit. Der Werbeclip enthalte antikatholische Polemik. "In früheren Wahlkämpfen gehörte es zum guten Ton, kein negatives campaining zu betreiben. Daran sollten die demokratischen Parteien in Deutschland unbedingt festhalten."
Auch der religionspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Gröhe (CDU), übte Kritik an dem Spot. "Nicht frühere Aussagen zu seinen individuellen Moralvorstellungen (zumal für das eigene Leben) eines heutigen hervorragenden nordrhein-westfälischen Spitzenbeamten sind das Problem. Sondern die antikatholische Stimmungsmache durch die SPD", sagte Gröhe der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.
Am Wochenende folgten aus Politik- und Kirchen-Kreisen kritische Reaktionen auf den Spot. Der ehemalige religionspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, bezeichnete es als völlig inakzeptabel, den Glauben von jemandem auf diese Weise abzuwerten. Der Vorsitzende der NRW-Landesgruppe der CDU im Bundestag, Günter Krings, sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Dass höchstpersönliche Themen und religiöse Überzeugungen zum Gegenstand politischer Angriffe gemacht werden, hat es in der Nachkriegszeit so noch nicht gegeben."
Auch der Leiter des Katholischen Büros in Düsseldorf, Antonius Hamers, hält es nach eigenen Worten für falsch, jemanden wegen seines Glaubens zu diskreditieren.