Doppelausstellung zum 1.000. Todestag des heiligen Heribert

"Gerechtigkeit - Macht - Frieden"

Heribert-Schrein in Köln-Deutz / © Alexander Foxius (DR)
Heribert-Schrein in Köln-Deutz / © Alexander Foxius ( DR )

Zum 1.000. Todestag des heiligen Heribert von Köln zeigen die Pfarrei Sankt Heribert in Deutz und die Kölner Domschatzkammer eine hochrangige Doppelausstellung. Erstmals sind dort bis 14. November die bedeutendsten und nur selten gezeigten Objekte aus der Zeit und der Wirkungsgeschichte Heriberts zu sehen.

Zu den wichtigsten Exponaten zählen der mittelalterliche Heribertschrein aus dem Schatz der Deutzer Pfarrkirche, ein herausragendes Zeugnis der rheinischen Goldschmiedekunst des 12. Jahrhunderts, sowie sein Pallium aus der Abtei Siegburg, heute in der Schatzkammer der Siegburger Pfarrei Sankt Servatius. Das Motto der Ausstellung lautet "Gerechtigkeit - Macht - Frieden".

Der Kölner Stadtdechant Robert Kleine nannte Heribert "einen der herausragenden Bischöfe in der Geschichte des Erzbistums". Der Freund und Reichskanzler von Kaiser Otto III. habe "Maßstäbe in der sozial-karitativen Arbeit gesetzt". In den großen Hungersnöten um 1005/1006 habe Heribert systematisch dafür gesorgt, dass den Armen geholfen wurde.

Ein begehbares Gerüst erlaubt in Deutz den Blick auf Details des Heribertschreins, die den Kirchenbesuchern sonst verborgen bleiben. Überhaupt ist der Deutzer Schatz des heiligen Heribert aus der Zeit um 1000 nur selten zugänglich. Sein Kamm, zu sehen in der Domschatzkammer, ist eine Leihgabe des Museums Schnütgen, ein bedeutendes Hauptwerk spätkarolingischer Elfenbeinkunst aus der Zeit um 870. Insgesamt handele es sich um "einige der wunderbarsten Objekte des frühen Mittelalters, die sich überhaupt erhalten haben", so die Konservatorin des Erzbistums, Anna Pawlik.

Der stellvertretende Leiter des Kölner Diözesanarchivs, Joachim Oepen, würdigte Heriberts Rolle als Berater Kaiser Ottos III. und damit als einer der damals führenden Köpfe des Reiches. Otto und Heribert hätten "das gesamte Römische Reich unter christlichen Vorzeichen erneuern" wollen. Der Kölner Historiker Heribert Müller erklärte, darin könne man bereits einen Vorläufer des modernen Europa-Gedankens erblicken.

Müller ist Autor des Buches zum Heribert-Jubiläum und zur Ausstellung. Das Stadtdekanat Köln und seine Partner verbinden das Jubiläumsjahr mit einer Spendenaktion für die Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal, in der Eifel und anderen Landesteilen. Vom Preis der Publikation sind pro Exemplar fünf Euro für die Fluthilfe der Caritas bestimmt. (KNA)

Quelle:
KNA