Für die Erklärung stimmten am Freitag 73 Senatorinnen und Senatoren. Es gab sechs Gegenstimmen und sechs Enthaltungen aus den Reihen der Opposition.
Der Senat nennt den 1901 geborenen Wyszynski in seiner Entschließung "einen großen Polen, der mit seinem reichen Leben und seiner prophetischen Sichtweise in die Geschichte Polens eingegangen ist". Der spätere Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz (1948-1981) war während des Warschauer Aufstands gegen die deutschen Besatzer 1944 Kaplan der polnischen Heimatarmee. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe er sich den kommunistischen Machthabern nicht gebeugt. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) wäre nach eigener Aussage ohne Wyszynski nicht Oberhaupt der katholischen Kirche geworden, heißt es in dem Papier.
Der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Marcello Semeraro, wird am Sonntag in Warschau die Seligsprechungsfeier für Wyszynski leiten. Er wird gemeinsam mit der polnischen Ordensgründerin Elzbieta Roza Czacka (1876-1961) seliggesprochen. Wegen der Corona-Pandemie war die ursprünglich für den 7. Juni 2020 geplante Zeremonie für den in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrten Kardinal verschoben worden.
Mit einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche fest, dass ein Verstorbener vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden anders als Heilige nur regional verehrt. (KNA, Stand 10.9.21)