Kritik an Kanzlerkandidat Armin Laschet wird lauter

"Wir haben die Wahl verloren. Punkt."

In der Union wächst der Widerstand gegen die Strategie von Armin Laschet, trotz der historischen Niederlage bei der Bundestagswahl auf Sondierungen mit Grünen und FDP zu setzen. Vereinzelt wurden Rufe nach Laschets Rückzug laut.

Armin Laschet (CDU) spricht nach der Besichtigung der Restaurierung der Notre-Dame-Fenster / © Oliver Berg (dpa)
Armin Laschet (CDU) spricht nach der Besichtigung der Restaurierung der Notre-Dame-Fenster / © Oliver Berg ( dpa )

Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann verlangte: "Wir sollten jetzt demütig und respektvoll den Wählerwillen annehmen, mit Anstand und Haltung. Es war Veränderung gewollt." 

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier unterstrich: "Wir haben keinen Anspruch auf Regierungsverantwortung." Junge-Union-Chef Tilman Kuban sagte: "Wir haben die Wahl verloren. Punkt."

Umfrage: Mehrheit der Deutschen ist gegen Regierungsbildung

In der Union brodelt es, vereinzelt wurden bereits Rufe nach Laschets Rückzug laut. Obwohl die Union auf 24,1 Prozent abstürzte und die SPD mit Olaf Scholz stärkste Partei wurde, hatte der Kanzlerkandidat der Union noch am Wahlabend bekräftigt, dass er eine Jamaika-Koalition mit FDP und Grünen anstrebt - mit denen auch die SPD regieren möchte. Die Sozialdemokraten leiten aus dem Ergebnis von 25,7 Prozent einen klaren Wählerauftrag ab.

Nach einer Civey-Umfrage ist eine große Mehrheit der Deutschen dagegen, dass Laschet versuchen will, eine Regierung zu bilden. 71 Prozent der Bürger halten das für eindeutig oder zumindest eher falsch, wie die repräsentative Befragung für die "Augsburger Allgemeine" (Dienstag) ergab. Nur 22 Prozent der 5031 online Befragten befürworteten einen solchen Schritt. 

Quelle:
dpa