Ordensfrau berichtet von ihrem Einsatz in Kabul

"Ein Kreuz durften wir nicht tragen"

Schwester Shahnaz Bhatti gehörte zu den letzten katholischen Ordensfrauen, die Afghanistan nach dem Sieg der Taliban verlassen haben. Die pakistanische Ordensfrau lebte und arbeitete zwei Jahre lang in der Hauptstadt Kabul.

Afghanistan, Kabul: Frauen in Burkas warten auf Lebensmittelrationen / © Ebrahim Noroozi/AP (dpa)
Afghanistan, Kabul: Frauen in Burkas warten auf Lebensmittelrationen / © Ebrahim Noroozi/AP ( dpa )

Sie gehört zu den "Barmherzigen Schwestern der heiligen Jeanne-Antide Thouret". Nach offiziellen Angaben des Päpstlichen Jahrbuchs "Annuario Pontificio" aus dem Jahr 2020 war sie eine von sechs Ordensschwestern im Land. Die Zahl der Katholiken wurde damals mit 200 angegeben. Heute dürfte davon nur eine Handvoll übriggeblieben sein, und auch das ist ungewiss.

Religionsfreiheit in Afghanistan sei auch schon vor Abzug der westlichen Truppen nicht respektiert worden, erklärt die Ordensfrau. Als Christen seien sie ständig von den Behörden kontrolliert worden. "Wir Ordensschwestern mussten uns wie die einheimischen Frauen kleiden. Ein Kreuz durften wir nicht tragen."

Quelle:
KiN