Susan Sideropoulos (41), TV-Darstellerin und Jüdin, zeigt sich angesichts antisemitischer Vorfälle in Deutschland besorgt. "Solange ich darüber nachdenken muss, ob ich Angst haben muss, wenn meine Kinder mit einem Davidstern auf der Straße laufen, solange haben wir ein Problem", sagte sie der "Bild am Sonntag".
Ihre Kinder hätten lange gedacht, dass es normal sei, dass vor Schulen ständig Polizei stehe. Sie würde sich wünschen, dass diese Schutzmaßnahme nicht notwendig wären: "Aber leider sind das Fakten, denen wir ausgeliefert sind."
Angst im Alltag
Nach dem Anschlag auf die Synagoge von Halle vor zwei Jahren habe sie erstmals mit ihren Söhnen, inzwischen 10 und 11 Jahre alt, über diese Problematik gesprochen, berichtete die Darstellerin. "Da haben meine Kinder mich plötzlich ganz offen am Frühstückstisch gefragt: 'Mama, warum hat ein Mann versucht, in eine Synagoge reinzukommen, um Menschen zu töten?'"
Sie selbst lebe ihren Glauben eher nach Traditionen als nach strengen Regeln, fügte Sideropoulos hinzu. "Am Sabbat fahren wir trotzdem Auto, arbeiten, gucken Fernsehen und hören Musik", erklärte sie. Sie habe persönlich noch nie Antisemitismus erlebt. "Fakt ist aber, dass solche Dinge passieren", sagte die Schauspielerin. Sorge bereite ihr auch, was entsprechende Fälle in den Sozialen Netzwerken an "Spaltung und Hetze" auslösten: "Diese riesige Freude am Zerreißen. Das macht mich persönlich richtig traurig."