Werke von Martinů, Eben, Lesur und Ullmann erklingen am 6. November ab 20 Uhr in der Abteikirche Brauweiler mit dem WDR-Rundfunkchor. Nicolas Fink als Chefdirigent lässt seinen Chor dabei in ganz unterschiedlichen Sprachen singen; auf Deutsch, aber auch Jiddisch oder Hebräisch.
In der Sendung "Musica" erklärt er das Programm vorab. Denn bei aller Annäherung an Musik aus dem jüdischen Bereich ist Fink eine Sache wichtig: "Das Konzert hat nicht den einen Anspruch, das jüdische Leben in Deutschland darzustellen oder irgendwie stellvertretend für diese Gemeinschaft zu stehen, es ist keine synagogale Musik".
Komponisten aus dem 20. Jahrhundert stehen im Fokus - entweder weil sie jüdisch waren oder als Katholiken sich mit Texten auseinandergesetzt haben, die sowohl für Christen wie Juden heilig sind.
Zentrales Werk des Abend sind "Die Weissagungen des Jesaja". Mit diesem Titel vertonte Bohuslav Martinů die Kapitel 24 und 21 aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja, das sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Tradition zu den kanonischen Schriften zählt.
Jesaja sagt die Apokalypse voraus, weil das Volk Israel sich von seinem Gott abgewandt hat, aber auch den Untergang Babels und damit das Ende des babylonischen Exils. Der französische Komponist Lesur hat sich in seiner Komposition der Vertonung Salomons Hohe Lied aus dem Alten Testament angenommen.
Geprägt wird das Konzert auch durch ungewöhnliche Besetzungen, mit Bruno de Sá singt ein Mann die Sopran-Stimme, es kommen mit Viola, Trompete, Pauke undKlavier nur wenige Instrumente zum Einsatz. Für Fink ist wichtig, dass man bei diesem Konzert mit vorgefassten "Labels" nicht weit kommt - wenn man sich auf die Musik einlasse, dann aber werde man "einen guten Abend haben".
Programm in Musica am Reformationstag und dem Vorabend von Allerheiligen:
Bach: Kantate "Herr, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht“ BWV 105
Mendelssohn Bartholdy: Reformationssinfonie
Strauss: Orchesterdichtung "Tod und Verklärung"