Papst Pius XI. führte den Festtag 1925 ein. Anlass war das Andenken an das Konzil von Nizäa vor damals 1600 Jahren. Mit der Betonung des Königtums Christi setzte Pius bewusst einen Kontrapunkt zu den sich im Zerfall befindenden Monarchien in Europa. Da es ein so junges Fest ist, gibt es aus dem Bereich der klassischen Kirchenmusik dazu kaum eigens komponierten Werke. Doch der Gedanke, dass Gott und mit ihm Christus der wahre König ist, den gibt es natürlich schon deutlich länger und damit auch entsprechende Vertonungen.
Trompete kündigt den König an
Johann Sebastian Bach schrieb im Jahr 1708 die Kantate "Gott ist mein König“. Der Text des Werkes erinnert daran, dass Gott von altersher König ist – wie es in der Kantate als Zitat aus Psalm 74 heißt. Bachs Kantate betont dies durch die musikalische Auskleidung. Denn die Trompete gehört zur umfangreichen Orchesterbesetzung – sie gilt in der Musiksprache des Barock als königliches Instrument.
Auch im Text des "Te Deum" wird Jesus Christus als König angesprochen. In "Musica" erklingt eine Vertonung von Marc-Antoine Charpentier. Der Anfang des Werkes ist als Eurovisionsmelodie fürs Fernsehen am Samstagabend berühmt geworden.
Jesus als König der Herrlichkeit
Charpentier lebte in Paris zu Zeiten des berühmten Sonnenkönigs Ludwig XIV. Zwar wurde er nicht am französischen Hof als Komponist angestellt, aber er bekam oft Auftrage von dort. Schwerpunkt seines Schaffens war die Kirchenmusik, aber auch Bühnenwerke schrieb Charpentier. Das nun folgende Te Deum ist buchstäblich besetzt mit Pauken und Trompeten – dazu kommen noch Holzbläser, Streicher und Generalbass. Ebenso sind 8 Gesangssolisten und ein vierstimmiger Chor vorgesehen – das Werk lebt ohnehin sehr vom Kontrast zwischen festlichen, fast pompösen Abschnitten und sehr zurückgenommenen, fast meditativen Teilen.
Knapp zusammengefasst ist der Text des Te Deum wohl der bekannteste Lobgesang der Katholischen Kirche. Bei vielen Feierlichkeiten wird er gesungen, so auch bei Hochfesten wie Weihnachten und Ostern. Der Text wird dem Kirchenlehrer Ambrosius von Mailand zugeschrieben. In hymnischen Worten wird Gott als Retter der Welt verehrt, die Engel und die Märtyrer fallen in das Lob der Gläubigen zur Ehre Gottes ein. Jesus Christus wird darin als "König der Herrlichkeit" bezeichnet, was perfekt zum heutigen Christkönigssonntag passt.