Mehr als 30 Wirbelstürme waren laut dem Sender CNN am Freitag und Samstag über sechs Bundesstaaten im Süden und Mittleren Westen des Landes hinweggezogen und hatten vielerorts ein Bild der Zerstörung hinterlassen. Mehr als 80 Menschen kamen nach Behördenangaben ums Leben. Die genaue Zahl der Todesopfer und das Ausmaß der Zerstörung sei noch unklar, dutzende Menschen würden weiterhin vermisst, hieß es.
US-Bischöfe beten für Verletzte und Tote
"Es ist herzzerreißend, die Zerstörung und Verwüstung durch die Tornados zu sehen, die in der Nacht über den Süden und Mittleren Westen hinweggefegt sind", so der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez von Los Angeles, und der Vorsitzende des Komitees für Gerechtigkeit und menschliche Entwicklung, Erzbischof Paul Coakley von Oklahoma City, in einer am späten Samstagabend Ortszeit veröffentlichten Erklärung.
"In dieser Adventszeit (...) beten wir für die Verletzten, für die Toten und für ihre trauernden Familien und Gemeinden. (...) Wir beten auch für die Rettungskräfte und diejenigen, die sich um die Bedürfnisse der Betroffenen in den betroffenen Gemeinden kümmern." Zugleich riefen die Bischöfe zu Spenden für die Opfer und für den Wiederaufbau auf.
Papst erschüttert über Tornado-Katastrophe in den USA
Papst Franziskus hat betroffen auf die jüngste Tornado-Katastrophe in den Vereinigten Staaten reagiert. Das Kirchenoberhaupt sei angesichts der "immensen Tragödie" betrübt, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Beileidstelegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Adressat ist der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Horacio Gomez von Los Angeles.
Der Papst ließ allen Betroffenen seine Anteilnahme übermitteln. Er bete für die Opfer, die Hinterbliebenen sowie für alle Helfer und Rettungskräfte, die sich um die Verletzten kümmerten. Bereits am Sonntag hatte er beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz der Opfer und Hintergebliebene gedacht.
Er bete für sie und für die Opfer in anderen Regionen der Vereinigten Staaten von Amerika, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
Enorme Verwüstung durch Tornados
Die Wirbelstürme brachten in zahlreichen Städten Häuser, Fabriken und Kirchen zum Einsturz. Allein im Bundesstaat Kentucky starben nach Angaben des Gouverneurs Andy Beshear mehr als 70 Menschen. Es sei zu befürchten, dass die Zahl auf über 100 steigen werde, sagte er dem Sender CNN.
Besonders schwer betroffen ist demnach der Ort Mayfield. Dort stürzte eine Kerzenfabrik ein, in der vor Weihnachten rund um die Uhr gearbeitet wurde. Zur Zeit des Einsturzes hielten sich laut Beshear 110 Personen in dem Gebäude auf. Die genaue Zahl der Opfer sei unklar. Im Bundesstaat Arkansas beschädigte der Sturm unter anderem ein Pflegeheim, mindestens ein Mensch wurde getötet, zahlreiche weitere wurden verletzt. In Illinois stürzte ein Amazon-Warenlager ein, mindestes sechs Menschen starben.
Präsident Biden sagt Unterstützung zu
US-Präsident Joe Biden sprach von einem der "größten Tornadoserien in unserer Geschichte" und sagte den betroffenen Bundesstaaten Unterstützung durch die Bundesbehörden zu. Er kündigte an, die Nationalgarde in die Katastrophengebiete zu entsenden und sich selbst ein Bild vor Ort zu machen, sobald die Lage dies zulasse, ohne dass Rettungsarbeiten behindert würden. "Mein Herz schmerzt jetzt für diese Menschen, einschließlich der Retter, einschließlich der Last, die sie tragen und worüber sie sich Sorgen machen," sagte Biden.
Das US-amerikanische Rote Kreuz, das katholische Hilfswerk Catholic Charities, die Heilsarmee, World Vision und weitere Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf und kündigten Hilfslieferungen in die betroffenen Gebiete an.