Es sei besonders wichtig in einer Zeit über das Schweigen nachzudenken, in der ständig das Handy gezückt sei, Radio oder Fernseher liefen, und viel geredet werde, so Franziskus bei seiner Generalaudienz weiter.
"Oft tun wir eine Arbeit, und kaum sind wir fertig, greifen wir zum Handy. Ständig sind wir auf Draht; und das ist nicht hilfreich. Das lässt uns in die Oberflächlichkeit abrutschen", warnte Franziskus. Denn das Reden habe auch seine Tücken. Worte könnten zu Schmeicheleien, Prahlerei, Lügen, Verleumdungen und übler Nachrede werden. Daher sei es bisweilen gut, sich auf die Zunge zu beißen, statt etwas Dummes zu sagen.
Der Pontifex verwies dabei auf Marias Mann Josef. Er schweige und sein Schweigen sei kein "Stummsein", sondern "ein Schweigen voller Zuhören, ein fleißiges Schweigen und ein Schweigen der großen Innerlichkeit". Dabei erkennt Franziskus an, dass das Schweigen durchaus nicht einfach sei: "Die Stille macht uns ein bisschen Angst, weil sie uns auffordert, in uns zu gehen und uns der Wahrheit unseres Lebens zu stellen." Aber letztlich tue die Stille jedem gut.
Papst bestürzt über verheerende Explosion auf Haiti
Papst Franziskus hat sich unterdessen bestürzt über die Explosion eines Tanklasters im Norden Haitis gezeigt. Das arme Land mit seinen vielen Gläubigen sei ohnehin schon gebeutelt von Krisen, klagte das Kirchenoberhaupt bei der Generalaudienz weiter. Er bedauere die Katastrophe und bete für die vielen Opfer, darunter zahlreiche Kinder. "Armes Haiti", so Franziskus, dessen Einwohner so viele Prüfungen überstehen müssten.
Am Dienstag war es in dem Karibikstaat zu einer schweren Explosion gekommen. Mindestens 61 Menschen starben, Dutzende weitere wurden nach Angaben des Zivilschutzes verletzt. Ein mit Benzin befüllter Tanklaster war in Brand geraten und explodiert. Auch zahlreiche Häuser gerieten in Brand und wurden zerstört.