Statistik um weihnachtliches Brauchtum veröffentlicht

Weihnachtsbäume, Lebkuchen und Karpfen

Das Statistische Bundesamt hat Zahlen rund um weihnachtliches Brauchtum veröffentlicht. Woher kommen die meisten Weihnachtsbäume in deutschen Haushalten? Was steht traditionell auf dem Essenstisch? Und was wird genascht?

Autor/in:
Paula Konersmann
Weihnachtsbaum in der Wohnung / © Yuganov Konstantin (shutterstock)
Weihnachtsbaum in der Wohnung / © Yuganov Konstantin ( shutterstock )

Im vergangenen Jahr wurden rund 2 Millionen Weihnachtsbäume aus dem nördlichen Nachbarland importiert, wie das Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Damit kamen 91 Prozent der frischen Weihnachtsbäume aus Dänemark - 2019 waren es noch 88 Prozent.

Für Weihnachtsbäume zum Einschlag aus heimischem Anbau werden in der amtlichen Statistik keine Stückzahlen erfasst, sondern die speziell angelegten Flächen für ihre Aufzucht, wie es weiter hieß. Der Schwerpunkt der heimischen Weihnachtsbaumkulturen liegt demnach in Nordrhein-Westfalen: Dort befinden sich 29 Prozent der entsprechenden Fläche (4.600 Hektar).

Insgesamt bauten in Deutschland im vergangenen Jahr rund 3.300 landwirtschaftliche Betriebe Weihnachtsbaumkulturen an, so die Statistiker. Im laufenden Jahr befassten sich bundesweit 185 Baumschulen auf einer Fläche von etwa 313 Hektar mit der Anzucht von jungen Weihnachtsbäumen; das sind etwa 2 Prozent der gesamten Baumschulfläche.

Karpfen traditionelles Weihnachtsessen

Dagegen wird Karpfen für viele Weihnachtsessen innerhalb Deutschlands produziert - vor allem in Zuchtbetrieben in Bayern und Sachsen. Fast drei Viertel der 2020 erzeugten Menge von 4.800 Tonnen kamen aus diesen beiden Bundesländern, wie es hieß. Auf Platz 3 nach Bayern (37 Prozent) und Sachsen (35 Prozent) folgte Brandenburg mit einem Anteil von 14 Prozent an der insgesamt erzeugten Menge.

Der Karpfen zählt demnach zu den wichtigsten Süßwasser-Speisefischen - und zu den am meisten gezüchteten: Ein Viertel der 18.600 Tonnen Fisch, die im vergangenen Jahr in deutschen Aquakultur-Betrieben erzeugt wurden, waren Karpfen.

Lebkuchenproduktion gestiegen

Unterdessen stiegen Produktion und Export von Lebkuchen in der Adventszeit 2020 trotz des Lockdowns und abgesagter Weihnachtsmärkte leicht an. Die Gesamtproduktion lag mit gut 86.500 Tonnen leicht über dem Niveau von 2019 (knapp 86.400 Tonnen), hieß es. Verschiebungen habe es jedoch innerhalb der Quartale gegeben: So könnten die Maßnahmen am Jahresende 2020 dazu geführt haben, dass die Lebkuchenproduktion von Oktober bis Dezember 2020 mit 22.100 Tonnen deutlich unter dem Vorjahreswert lag (26.200 Tonnen).

2020 exportierte Deutschland demnach rund 20.000 Tonnen Lebkuchen, überwiegend ins europäische Ausland. Etwa 60 Prozent der Lebkuchen-Exporte gingen in die vier Länder Österreich, Polen, Frankreich und Vereinigtes Königreich. Gegenüber dem Vorjahr (19.400 Tonnen) erhöhten sich die Ausfuhren von Lebkuchen leicht - um 3 Prozent. Davon profitierten vor allem die europäischen Abnehmerländer, wie es hieß.

Die Ausfuhren nach Übersee brachen dagegen teils deutlich ein: Die Lebkuchen-Exporte in die Vereinigten Staaten (1.600 Tonnen) nahmen 2020 im Vorjahresvergleich um 14 Prozent ab, nach Australien (300 Tonnen) sogar um 40 Prozent. Dies dürfte mit den unterbrochenen Lieferketten als Folge der Corona-Krise zusammenhängen, so die Statistiker.


Karpfen ist ein traditionlles Weihnachtsessen / © aleksandr talancev (shutterstock)
Karpfen ist ein traditionlles Weihnachtsessen / © aleksandr talancev ( shutterstock )

Lebkuchen (dpa)
Lebkuchen / ( dpa )
Quelle:
KNA