Mit dem feierlichen Einzug des neuen Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, haben am Freitagmittag trotz anhaltender Corona-Pandemie in Bethlehem die Weihnachtsfeiern begonnen. Das Oberhaupt der lateinischen Christen im Heiligen Land fuhr bei durchwachsenem Winterwetter von der Jerusalemer Altstadt aus mit einem Autokonvoi über den israelischen Checkpoint in die knapp zehn Kilometer entfernte Geburtsstadt Jesu, wo er um Mitternacht der zentralen Christmette in der Katharinenkirche vorstehen wird.
In den Gassen der Bethlehemer Altstadt hatten sich seit den Morgenstunden rund 25 Pfadfindergruppen mit Trommeln, Dudelsack und anderen Blasinstrumenten versammelt, um den Patriarchen zu empfangen. Durch ein Spalier von Pfadfindern und mehrheitlich einheimischen Besuchern zog Pizzaballa wie bereits im Vorjahr zu Fuß durch die "Star Street" zum Krippenplatz. Wegen des pandemiebedingten israelischen Einreiseverbots für ausländische Besucher säumten auch in diesem Jahr deutlich weniger Menschen den Zugweg durch die Altstadt.
Mitternachtsmesse mit Beteiligung der Gläubigen
Auf dem Krippenplatz wurde Pizzaballa von Bethlehems Bürgermeister Anton Salman sowie weiteren Politik- und Kirchenvertretern empfangen. Gemeinsam zogen sie zur Feier der Vesper in die katholische Katharinenkirche neben der Geburtsbasilika, die unter Kaiser Konstantin über der traditionell als Geburtsort Christi angesehenen Grotte errichtet wurde.
Nach Angaben des Franziskanerordens findet die Mitternachtsmesse in der Katharinenkirche in diesem Jahr wieder mit Beteiligung der Gläubigen statt. Christen aus allen Teilen Palästinas und Israels werden erwartet. Pizzaballa wird während der Christmette in einem traditionellen Ritus eine Figur des Jesuskindes auf jene Stelle legen, an der die Geburt Christi verehrt wird.