Karlsruhe bereitet sich auf größtes Christentreffen der Welt vor

Zum ersten Mal in Deutschland

Es ist das größte Treffen von Christen aus aller Welt. Zum ersten Mal soll es in Deutschland stattfinden: Doch ob der Ökumenische Rat der Kirchen im Sommer wirklich zur Vollversammlung nach Karlsruhe laden kann, hängt vor allem von einem Faktor ab.

Karlsruhe bereitet sich auf größtes Christentreffen der Welt vor / © witsarut sakorn (shutterstock)
Karlsruhe bereitet sich auf größtes Christentreffen der Welt vor / © witsarut sakorn ( shutterstock )

Zum ersten Mal will der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) im neuen Jahr seine Vollversammlung in Deutschland abhalten - sofern die Corona-Pandemie es zulässt. Geplant ist das Treffen von mehr als 4000 Christinnen und Christen aus aller Welt vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe. Das Motto soll lauten: "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt".

Ökumenischer Rat der Kirchen

Der ÖRK versteht sich als Gemeinschaft von 349 Kirchen aus mehr als 100 Ländern, die weltweit über 580 Millionen Menschen vertreten. Darunter sind orthodoxe, anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte sowie unabhängige Kirchen. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium und tritt in der Regel alle acht Jahre zusammen. Sie ist den Angaben nach "die umfassendste Zusammenkunft von Christinnen und Christen weltweit".

Verschiedene Optionen

Nach aktuellem Stand gibt es für den Fall, dass die Vollversammlung trotz Pandemie möglich ist, drei Szenarien: Die bevorzugte Option wäre, dass sich 4500 Menschen auf dem Festplatz des Kongresszentrums versammeln können. Etwa 1000 Menschen könnten die Veranstaltung nur online verfolgen. Das zweite Szenario sieht 3000 Leute vor Ort vor und entsprechend mehr vor den Bildschirmen. Bei der dritten Variante gehen die Organisatoren von 1900 Menschen auf dem Festplatz aus.

Im Februar will sich der Zentralausschuss treffen. "Dies ist ein kritischer Moment bei der Gesamtbeurteilung der Frage, ob die Planungen weitergehen sollen oder ob signifikante Änderungen erforderlich sein werden", heißt es beim ÖRK.

Letzte ÖRK-Vollversammlung in Europa im Jahr 1968

Die letzte ÖRK-Vollversammlung in Europa fand 1968 im schwedischen Uppsala statt. Zu den Gastgebern der elften Ausgabe jetzt zählen laut dem Leiter des Koordinierungsbüros, Oberkirchenrat Marc Witzenbacher von der Evangelischen Kirche in Deutschland, neben der EKD selbst die Deutsche Bischofskonferenz, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland sowie Kirchen in Frankreich und der Schweiz.

Abhängig von den Entscheidungen des ÖRK mit Sitz in Genf ist derzeit ist laut Witzenbacher unter anderem ein Begegnungsprogramm geplant: An verschiedenen Orten in der Karlsruher Innenstadt sollen Themen und Schwerpunkte der Arbeit des ÖRK mit breitem Programm vorgestellt werden. Das sei insbesondere für Menschen aus der Region, Tagesgäste sowie die internationalen Teilnehmenden gedacht.

"Umfangreiches Programm in Karlsruhe"

Am 3. und 4. September sei darüber hinaus ein Wochenendprogramm angedacht, bei dem jeweils rund 60 Exkursionen in die Region geplant sind: von Frankfurt bis Basel, Straßburg bis Stuttgart. Ökumenische Arbeitsgruppen vor Ort bereiteten die Ausflüge im Moment schon vor. "Zudem wird es auch ein umfangreiches Programm in Karlsruhe geben", kündigt Witzenbacher an.

Karlsruhe will die Chance nutzen, sich international als interkulturelle und interkonfessionelle Stadt zu präsentieren. Mittelpunkt der Veranstaltung soll den Angaben nach der "Magic Sky" werden - eine 42 Meter durchmessende Zeltkonstruktion, unter der unter anderem die täglichen Gottesdienste abgehalten werden.

"Konkret wird derzeit die Ausgestaltung des Eröffnungstages, der eine öffentliche Prozession über den Marktplatz mit kleinem Rahmenprogramm und Grußworten/Reden aus Landes- und Bundespolitik sowie Kirchen beinhaltet, geplant", teilte ein Sprecher der Stadt mit.


Quelle:
dpa