Papst Franziskus hat auf die Lage von Gefängnisinsassen weltweit aufmerksam gemacht. Es sei gerecht, dass wer Unrecht getan habe, dafür geradestehen müsse, aber Gerechtigkeit beinhalte immer eine Chance auf Umkehr, Vergebung und Neuanfang, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. "Es darf keine Verurteilung ohne Hoffnungsschimmer gebe", betonte der Papst. Gott vergebe immer - auch die schlimmsten Dinge. Es sei der Mensch, der aufhöre zu vergeben.
"Revolution der Zärtlichkeit"
Franziskus sprach dabei in seiner Katechese über den Heiligen Josef und dessen Vaterrolle. Jesus habe immer das Wort "Vater" benutzt, um Gott und seine Liebe zu veranschaulichen. Gott sei stets ein zärtlicher Vater. Nicht die Sünden, sondern die Verschlossenheit der Herzen könne ihn abschrecken. "Wir haben sicher einiges auf dem Kerbholz, aber mit Gott kann man sprechen", so Franziskus. Es tue daher gut, sich an der liebevollen Vaterschaft des Josef zu orientieren. Ohne diese "Revolution der Zärtlichkeit" drohe ein falsches Verständnis von Gerechtigkeit, das etwa Erlösung mit Strafe verwechsele.