"Wer Synagogen, Kirchen oder Moscheen angreift, anzündet oder anderweitig zerstört, meint nicht das Gebäude, er meint die Menschen, die darin Schutz und Gebets-Gemeinschaft suchen, die dort ihren Glauben bekennen", erklärte Koch am Dienstag auf Anfrage in Berlin. "Wer die Religionsfreiheit angreift, greift Menschen an, dem stellen wir uns gemeinsam entgegen."
Vergangenen Donnerstagabend war in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg ein Feuer ausgebrochen. Altar, Altarbild und Orgel wurden zerstört und der Innenraum insgesamt erheblich beschädigt. Menschen kamen demnach nicht zu Schaden. Erste Ermittlungen ergaben, dass kurz vor Ausbruch des Brandes ein Zeuge einen bislang unbekannten Mann beim hastigen Verlassen des Gotteshauses gesehen hatte. Auch war die Tür der zu diesem Zeitpunkt geschlossenen Kirche aufgebrochen. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung in alle Richtungen.
Anschläge in Berlin und Halle
In Halle hatte am Sonntag nach Angaben der Polizei ein 55-jähriger Mann mit einem Luftgewehr aus seiner Wohnung heraus auf das «Islamische Kulturcenter» gegenüber geschossen. Menschen wurden nicht getroffen. Am Gebäude entstanden keine Schäden. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet und die Ermittlungen laufen. Vor vier Jahren hatte es bereits mehrmals Schüsse auf die Moschee oder Menschen davor gegeben. Ein Täter konnte damals nicht ermittelt werden.
Im Jahr 2019 hatte in Halle der Rechtsextremist Stephan Balliet nach dem misslungenen Versuch, die jüdische Synagoge gewaltsam zu stürmen, eine Passantin erschossen und später in einem Imbissladen einen weiteren Mann getötet.