Hintergrund der Initiative ist die Aussage der Spanischen Bischofskonferenz, anders als in Deutschland, Frankreich und anderen EU-Ländern keine unabhängige Kommission mit der Untersuchung betrauen zu wollen.
Die Einrichtung eines parlamentarische Untersuchungsausschusses könnte durchaus Erfolg haben: Unter den Antragstellern befinden sich laut Medienberichten die linke Unidas Podemos, die mit den Sozialisten von Ministerpräsident Pedro Sanchez in Spanien eine Minderheitsregierung bildet, sowie die in Katalonien regierenden Linksrepublikaner und die baskischen Separatisten der EH Bildu.
Unabhängige Untersuchung notwendig
"Eine Untersuchung dieser Missbrauchsfälle kann nicht innerhalb der Tore und Mauern der Kirche bleiben", erklärte Unidas Podemos-Sprecherin Sofia Castanon. Um Wahrheit, Gerechtigkeit und notwendige Entschädigung für die Opfer zu erreichen, bedürfe es einer unabhängigen Untersuchung.
Spaniens Bischöfe hatten sich vor einigen Wochen gegen eine allgemeine und statistische Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche ausgesprochen. Stattdessen solle jeder Fall einzeln untersucht werden. Die Diskussion war von der spanischen Zeitung "El Pais" angestoßen worden. Sie übergab Papst Franziskus einen Bericht, demzufolge es in Spanien in den vergangenen 30 Jahren mindestens 945 Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche gegeben habe. Der Papst forderte die spanischen Bischöfe zur Aufklärung auf.