Das kündigte die katholische Stadtkirche Frankfurt an. Stankevics (66), der Metropolit aller lettischen Diözesen ist, wird den erneut unter Corona-Einschränkungen zelebrierten und live gestreamten Gottesdienst um 18.00 Uhr im Dom leiten.
Gedenkfeier zu Ehren Karls des Großen am letzten Samstag im Januar
Das Karlsamt wird seit 1332 zum Gedenken an den Todestag Kaiser Karls des Großen gefeiert, der am 28. Januar 814 starb. Seit mehr als 600 Jahren gedenken die Frankfurter Katholiken am letzten Samstag im Januar Karls des Großen, der nicht nur Gründervater Europas ist, sondern auch Patron der Stadt und des Kaiserdoms.
Zum zweiten Mal findet das Karlsamt unter Corona-Bedingungen statt. Höchstens 150 Gäste dürfen im Dom dabei sein. Das Pontifikalamt werde auch live ins Internet übertragen - bis heute klickten mehr als 3.500 Nutzer das Video des Karlsamts 2021 an. Damals hatte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige im Kaiserdom gepredigt und angeprangert, dass Menschenfeindlichkeit in Europa "gesellschaftsfähig" werde.
Karlsamt mit mittelalterlichen lateinischen Gesängen
Im Karlsamt sind mittelalterliche lateinische Gesänge wie die Karlssequenz zu hören, ein Lobgesang auf Kaiser und Stadt, sowie die Kaiserlaudes, in der "Huldigungsrufe an Christus mit Bittrufen für Kirche, Papst, Bischof, das deutsche Volk und alle Regierenden verbunden werden". Die einzigartige Liturgie wird nur in der Karlsstadt Aachen und in Frankfurt gefeiert, wo im Mittelalter die deutschen Kaiser gewählt wurden. Hauptzelebrant und Prediger ist jedes Jahr ein anderer europäischer Bischof.
Stankevics wird vorab um 16.30 Uhr im Bildungszentrum "Haus am Dom" beim Domgespräch erwartet. Stankevics Lebensweg verlief nicht geradlinig. Bevor er Theologie studierte, absolvierte er ein Ingenieursstudium in Riga und arbeitete bis 1990 als Spezialist für automatische Steuersysteme in einer Werft. Im selben Jahr begann er ein Theologiestudium in Lublin und wurde 1996 zum Priester geweiht.
Kaiserdom zu Frankfurt am Main
Der Dom St. Bartholomäus – auch Kaiserdom zu Frankfurt am Main – ist ein herausragender Ort west- und mitteleuropäischer Geschichte.
Aus dem Gotteshaus der karolingschen Kaiserpfalz hervorgegangen, gründet er auf Resten einer kleinen merowingischen Kapelle, die vor 680 entstanden sein muss. Wie Funde von Grabungen aus den Jahren 1992–1994 bestätigen, wurde in dieser Kapelle ein reiches – adeliges – Mädchen beigesetzt. Das Grab ist am West-Eingang des Domes durch eine Sandsteinplatte markiert.
