Was die letzte Bier brauende Nonne zur Kirchenkrise sagt

"Wer ist denn Kirche? Wir kleinen Leute"

Schwester Doris Engelhard sieht die derzeitige Krise in der katholischen Kirche nüchtern. Deutschlands letzte Bier brauende Schwester stellte sich im Fernsehen Fragen zur aktuellen Lage der katholischen Kirche und ihrem Umgang damit.

 Braumeisterin Schwester Doris Engelhard in der Brauerei im Kloster Mallersdorf  / © Maria Irl (KNA)
Braumeisterin Schwester Doris Engelhard in der Brauerei im Kloster Mallersdorf / © Maria Irl ( KNA )

Auf die Frage von Hannes Ringlstetter in dessen Personality-Show "Ringlstetter" im BR Fernsehen, ob sie angesichts des Missbrauchsskandals sich gerade auch rechtfertigen müsse, erklärte Schwester Doris Engelhard (72): "Nein." Und fügte hinzu: "Wer ist denn Kirche? Wir kleinen Leute. Die da oben - das ist doch mit der Regierung das gleiche. Uns passt doch die Regierung auch nicht."

Engelhard kritisiert zu hohe Anforderungen

Im Blick auf die verantwortlichen Kirchenmänner sagte die Mallersdorfer Franziskanerin: "Wir wissen es doch. Der Level wird so hochgestellt und sie halten es nicht." Ringlstetter, früher Ministrant und inzwischen aus der katholischen Kirche ausgetreten, entgegnete: "Das ist mein Problem.Schwerwiegende moraltheologische Sachen von den Menschen zu fordern und selbst die größten Abgründe zu haben. Da komme ich nicht mit." Darauf meinte Schwester Doris: "Ich auch nicht. Aber dass es das gibt, das wissen wir. Leider."

Sie hat ihre Berufung nie bereut

Ihre Entscheidung, ins Kloster zu gehen, haben sie nie bereut, sagte die Ordensfrau. "Bei meinen vielen Geschwistern habe ich mir immer gedacht: Mensch, habe ich es am Abend schön." Engelhard stammt aus einer fränkischen Familie mit zehn Kindern. Sie ist die jüngste.

Quelle:
KNA