"Pilgerweg" für Geschlechtergerechtigkeit eröffnet

Auch Botschaft an katholische Kirche

Unter dem Motto "Go for Gender Justice" ist am Dienstag in Berlin eine bundesweite Initiative der EKD für Geschlechtergerechtigkeit gestartet worden. Mit dabei war auch die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender.

Eine Pilgerin unterwegs / © A. Solano (shutterstock)

Pilgern für mehr Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung

Engagierte aus der evangelischen Kirche und aus zivilgesellschaftlichen Gruppen wollen für mehr Geschlechtergerechtigkeit durch Deutschland pilgern. Unter dem Motto "Go for Gender Justice" laden Genderreferate und Gleichstellungsstellen in den Landeskirchen bundesweit zu neun Wegetappen ein, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am vergangenen Donnerstag mitteilte. Die erste startet im Mai in Rheinland-Pfalz.

Gott ist in vielen Geschlechtern / © Rawpixel.com (shutterstock)
Gott ist in vielen Geschlechtern / © Rawpixel.com ( shutterstock )

Engagierte aus der evangelischen Kirche und aus zivilgesellschaftlichen Gruppen wollen bei der Aktion bis zum Sommer auf neun Wegetappen durch Deutschland pilgern. Die dabei gesammelten Ideen und Beiträge wollen sie im September in Karlsruhe auf der Vollversammlung des Weltkirchenrats vorstellen, der seine Mitgliedskirchen zu "Pilgerwegen der Gerechtigkeit und des Frieden" aufgerufen hat.

Büdenbender: Priesteramt für Frauen öffnen

Bei der Eröffnungsveranstaltung im Haus der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin betonte die Juristin und Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, die aktuelle Pandemie habe gezeigt, dass die "Schieflage" zwischen den Geschlechtern weiterhin Realität sei. Es gehe um gleichberechtigte Teilhabe, Teilnahme und Einfluss für alle. "Frauen müssen keine besseren Männer werden, sondern gemeinsam müssen wir einen kulturellen Wandel bewirken", betonte Büdenbender. Mit Blick auf die katholische Kirche fügte sie hinzu, auch das Priesteramt müsse für Frauen geöffnet werden.

Die Präses der Synode der EKD, Anna-Nicole Heinrich, wies darauf hin, dass es auch in der Kirche noch immer Diskriminierung und Stigmatisierung von sexuellen Minderheiten gebe. "Wir bleiben an vielen Stellen hinter unseren Ansprüchen zurück", sagte sie.

Erste Etappe startet im Mai in Rheinland-Pfalz

Im Mittelpunkt der "Pilgeretappen" sollen nach Angaben der Veranstalter - der Genderreferate und Gleichstellungsstellen in den Landeskirchen der EKD - drei Themenbereiche stehen: "Arbeit, Macht und Einfluss fair teilen", "Abwertung und Gewalt überwinden" sowie "Vielfalt anerkennen". Mit Pilgerwegen beteiligen sich die Landeskirchen Baden, Kurhessen-Waldeck, Mitteldeutschland, Norddeutschland, Pfalz, Rheinland, Sachsen, Westfalen und Württemberg an der Aktion. Die erste Etappe startet im Mai in Rheinland-Pfalz. Einzelheiten sowie Anregungen zu weiteren lokalen Pilgerinitiativen finden sich auf der Webseite.

Quelle:
KNA