Es ist ein ganz besonderes Bild, wenn in der Brauerei orca brau in Nürnberg ein neues "heiliges" Bier gebraut wird. Zwischen den Braukesseln steigt Weihrauch auf und mittendrin steht ein Mann bekleidet mit Bischofsgewand und Mitra, in seiner Hand hält er ein Weihrauchfass. Neben ihm stehen weitere Männer in Mönchskutten. Was an ein religiöses Ritual erinnert, ist ein Brautag in der Brauerei orca brau in Nürnberg. Entstanden ist dabei das Bier "Trinitator".
Die Brauerei bringt mittlerweile jedes Jahr ein solches Bier heraus, zu dessen Zutaten unter anderem Weihwasser und Malz, das mit Weihrauch behandelt wurde, gehören. Gebraut wird es im Dezember und ist dann etwa acht Wochen später zur Fastenzeit fertig zum Trinken. Entstanden ist es in Kooperation mit dem sogenannten "Bierschoff". Ein junger Mann aus Kulmbach hat es sich unter diesem Namen zur Aufgabe gemacht die frohe Botschaft des Bieres und der Bierkultur in die Welt hinauszutragen. Das Ganze natürlich auch mit einem Augenzwinkern. Er hat auch das Weihwasser für die Biere besorgt.
Neues Weihwasser aus Medjugorje
Letztes Jahr kam das Weihwasser für das Bier ausschließlich aus dem Vatikan. In diesem Jahr ist auch etwas Weihwasser aus dem Jordan im Heiligen Land und aus der Gebetsstätte Međjugorje in Bosnien-Herzegowina enthalten. Der Anteil des Weihwassers in dem Bier ist allerdings gering. Auf 1000 Liter Bier kommen ungefähr 200 Milliliter Weihwasser. Das sei aber genug, um dem Bier eine besondere Note zu verleihen, sagt Brauereigründer Felix vom Endt.
Außergewöhnliche Biere wie dieses werden immer beliebter. Sogenannte Craft Beer-Brauereien brauen kein konventionelles Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot, sondern probieren außergewöhnlichere Bierstile aus und wagen vor allem bei den Brauzutaten das ein oder andere Experiment. Auch die Brauerei orca brau in Nürnberg testet immer wieder neue Kreationen wie eben das jährlich zur Fastenzeit erscheinende Bier mit Weihwasser und Weihrauch.
Offiziell verkostet wird das Bier in der Brauerei am Samstag, dem 12. März. Interessierte können sich ein Bierpaket nach Hause bestellen und das Ganze per Livestream verfolgen. Und damit möchte die Brauerei auch etwas Gutes tun. Ein Teil des Erlöses aus den verkauften Bierpaketen soll Menschen in der Ukraine helfen, sagt Felix vom Endt. Die Brauerei spendet das Geld an den Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg e.V. Schon in den vergangenen Jahren hatte die Brauerei mit seinem Bier zur Fastenzeit Hilfsprojekte unterstützt. Im vergangenen Jahr gingen die Spenden zum Beispiel nach Nepal.
