Zeichen gegen Ukraine-Krieg in Münchner Kirche

Christusfigur in blau und gelb

Eine überdimensionale Christusfigur in Blau ist derzeit in einer katholischen Kirche in München zu sehen. Christus mit seinen ausgestreckten Armen sei eine flehende Figur und soll ein Symbol gegen den Krieg sein.

Blauer Christus mit gelbem Lendenschurz vom Künstler Harry Seeholzer in München / © Robert Kiderle (KNA)
Blauer Christus mit gelbem Lendenschurz vom Künstler Harry Seeholzer in München / © Robert Kiderle ( KNA )

Die sieben Meter hohe Darstellung des Gekreuzigten, dessen nach oben ausgestreckte Arme von zwei Ästen symbolisiert werden, stammt von dem bayerischen Bildhauer Harry Seeholzer. Er schuf sie mit der Kettensäge aus einem Eichenstamm. Das Kunstwerk stand am Wochenende im Mittelpunkt eines Benefizkonzerts der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Maximilian für die Opfer des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Anregung durch eine alte Dame in der Moskauer U-Bahn

Vor zwei Wochen sei der Künstler zum wiederholten Mal an die Gemeinde herangetreten, sagte der überregional bekannte Pfarrer Rainer Maria Schießler. "Das Blau war natürlich sofort ein Aufhänger", so Schießler. Vom Künstler sei ergänzend die Idee gekommen, ein gelbes Tuch als Lendenschurz um die Figur zu wickeln, erzählte Schießler. Als Anregung habe ein über Facebook bekannt gewordenes Bild einer alten Dame in der Moskauer U-Bahn gedient, die dort mit einer blauen Jacke und einem gelben Tuch stillen Protest gegen den Krieg leiste. "Was für ein Mut", so der Pfarrer.

Er verwahrte sich zudem gegen Kritik, die Aktion mit diesem Christus als populistisch oder blasphemisch auszulegen. Angesichts des Leids und der menschlichen Tragödie sei dies ein Symbol gegen den Krieg: "Christus mit seinen ausgestreckten Armen ist eine flehende Figur. Herr lass es enden."

Quelle:
KNA