So gebe es einige Diözesen in Deutschland, die noch keinen Betroffenenbeirat hätten, sagte Jung am Wochenende in Würzburg. Das liege unter anderem daran, dass die Situation "unendlich kompliziert" sei. Der Bischof äußerte sich bei der Frühjahrsversammlung des Diözesanrats.
Plädoyer für staatliche "Wahrheitskommission" n
Weiter sagte er, weil aus den Betroffenenbeiräten Mitglieder in die Unabhängige Aufarbeitungskommission entsandt würden, gebe es den Vorwurf einer Zusammenarbeit mit der "Täterorganisation". Jung sprach sich erneut für eine staatliche "Wahrheitskommission" zur Aufarbeitung aus. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hatte sich dazu skeptisch geäußert und zur Begründung auf einen schnellen Handlungsbedarf verwiesen.
Jung teilte beim Diözesanrat mit, dass das Bistum Würzburg bei der Beratung von Betroffenen ab sofort mit Pro Familia zusammenarbeite. Wegen ihres Umgangs mit dem Thema Abtreibung ist die Organisation innerkirchlich umstritten.
Der Bischof erklärte, Ziel sei, für Betroffene und Angehörige eine erste Anlaufstelle außerhalb kirchlicher Strukturen anzubieten. Diese Beratung werde durch den Bischöflichen Stuhl finanziert, sei ergebnisoffen, kostenfrei und auf Wunsch anonym.