Bischof beklagt willkürliche Polizeikontrolle in Nicaragua

Kirche als Staatsfeind?

In Nicaragua ist der regierungskritische Bischof Alvarez nach eigenen Angaben von der Polizei gestoppt und vernommen worden. Er sei am Sonntag "verfolgt und abrupt, willkürlich und mit dem Luxus der Arroganz abgefangen" worden.

Demonstrant mit einem Holzkreuz während eines Protests gegen die Regierung von Präsident Ortega / © Alfredo Zuniga (dpa)
Demonstrant mit einem Holzkreuz während eines Protests gegen die Regierung von Präsident Ortega / © Alfredo Zuniga ( dpa )

Über den Vorfall berichtet die Diözese Matagalpa in einer Mitteilung, die in den sozialen Medien veröffentlicht wurde.

Nicaragua erlebt seit 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung. Seit Beginn kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung.

Daniel Ortega, Präsident von Nicaragua, und Vizepräsidentin Rosario Murillo / © Xin Yuewei/XinHua (dpa)
Daniel Ortega, Präsident von Nicaragua, und Vizepräsidentin Rosario Murillo / © Xin Yuewei/XinHua ( dpa )

Die Ortega-Regierung bezeichneten die Bischöfe wiederholt als "Terroristen" oder "Putschisten". Vor den Wahlen Anfang November 2021 wurden mehrere Präsidentschaftskandidatinnen und -kandidaten verhaftet, die allesamt als Rivalen des amtierenden Präsidentenpaares Daniel Ortega (Präsident) und seiner Ehefrau Rosario Murillo (Vizepräsidentin) galten. Sie sind inzwischen zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

Ortega gewann den Wahlgang; zahlreiche Länder erkennen aber den Sieg nicht an.

 

Quelle:
KNA