Das teilte das Bistum Mainz am Dienstag mit.
Das englische Wort "queer" ist ein Sammelbegriff für sexuelle Minderheiten, unter denen Homosexuelle die größte Gruppe sind.
In vielen Gesprächen sei ihm deutlich geworden, wie sich Menschen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung "durch die Kirche, ihre Lehre und das konkrete Verhalten ausgegrenzt und verletzt fühlen", so Kohlgraf. Durch die persönliche Begegnung habe sich in seiner Einschätzung manches verändert.
Stärkung der Sensibilität für sexuelle Vielfalt
Zu den Aufgaben, die die beiden Beauftragten ab Freitag übernehmen sollen, zählen demnach Seelsorgeangebote wie Segensfeiern und spirituelle Angebote, Aus- und Fortbildungen zum Thema "Stärkung der Sensibilität für sexuelle Vielfalt", Öffentlichkeitsarbeit, und die Vernetzung mit weiteren Gruppen und Organisationen. Schardt und Berger verwiesen etwa auf Kontakte zu Netzwerken wie Queernet und dem Netzwerk katholischer Lesben (NkaL). Kohlgraf fügte hinzu: "Natürlich wünsche ich mir, dass sich alle unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger in der Verantwortung sehen, den betroffenen Menschen eine Kultur des Willkommens zu eröffnen."
Schardt ist auch Vorsitzende der Konferenz für Katholische Hochschulpastoral in Deutschland (KHP). "Ich möchte dazu beitragen, dass Kirche ein Ort gelebter Vielfalt von Menschen wird. Jeder Mensch ist ein Geschenk und eine Bereicherung für uns alle", sagte sie. Sie verwies auf die Kampagne #OutInChurch, bei der sich im Januar 125 Kirchenmitarbeitende in Deutschland öffentlich als queer zu erkennen gegeben hatten.
Berger ist seit neun Jahren BDKJ-Diözesanpräses, also Geistlicher Leiter des Dachverbandes der Jugendverbände. "Die Normalität und Unbefangenheit, mit der dort schon lang queere Jugendliche und junge Erwachsene Teil des Ganzen sind, wünsche ich mir für die gesamte Kirche", sagte er.