"Eine Kultur sozialer Zärtlichkeit ist nur schwer zu entwickeln", so Franziskus. In seiner Vortragsreihe über das Alter betonte Franziskus, wie wichtig seelisch-geistliche Sensibilität sei.
Wer seinen Tast- oder Geschmackssinn verliere, merke das sofort, so der Papst weiter. Die Sensibilität der Seele aber könne man lange ignorieren. Das betreffe nicht allein die Frage nach Gott oder Religion. "Bei der Unempfindlichkeit der geistigen Sinne geht es um Mitgefühl und Mitleid, Scham und Reue, Loyalität und Hingabe, Zärtlichkeit und Ehre, Selbstverantwortung und Trauer um andere", erläuterte Franziskus.
Geistig-seelische Sensibilität erhalten
Daher sei wichtig, dass alte Menschen sich geistig-seelische Sensibilität erhalten. Nur so seien sie in der Lage, "den Wettbewerb und den Konflikt zwischen den Generationen glaubwürdig und endgültig aufzulösen". Dann bräuchten alte Menschen keine Angst mehr zu haben, zugunsten Jüngerer allmählich kürzer und dann zurückzutreten, so Franziskus. Andererseits bräuchten Jugendliche die Leidenschaft ihrer oft bewundernswerten "sozialen Zärtlichkeit" nicht hinter einem gesellschaftlichen Konformismus zu verbergen.
Erneut warb der Papst für Austausch zwischen den Generationen. Begegnung mit ihren Enkeln und anderen jungen Menschen belebten die Alten und ermögliche den Jungen zu reifen.
Papst begrüßt ukrainische Kinder
Die Lesungen und Zusammenfassungen der Katechese, die früher ausschließlich von Priestern vorgetragen wurden, lasen dieses Mal sechs (Ordens-)Frauen, ein männlicher Laie und ein Ordensmann. Den deutschsprachigen Teil übernahm eine Mitarbeiterin im Staatssekretariat.
Am Ende der Generalaudienz begrüßte der Papst persönlich rund ein Dutzend ukrainische Kinder sowie einige Frauen, die sie begleiteten.
Die Kinder überreichten ihm selbst gemalten Bilder. Zuvor hatte Franziskus darum gebeten, weiterhin für ein schnelles Ende der "schrecklichen Grausamkeit des Krieges" zu beten.