Malta ist mit rund 490.000 Einwohnern und einer Fläche von knapp 316 Quadratkilometern das kleinste Land der EU, der es seit 2004 angehört. Der südeuropäische Inselstaat besteht aus drei bewohnten und vier unbewohnten Inseln. Mit etwa 85 Prozent verzeichnet Malta einen der höchsten Katholikenanteile in der Europäischen Union. Daneben gibt es wenige Protestanten, Orthodoxe, Juden und Muslime.
Malta hat als einziges Land in der EU den Katholizismus in der Verfassung als Staatsreligion verankert. Bezogen auf die Einwohnerzahl hat die Insel die meisten Kirchen der Welt. Die Kirche hat starken Einfluss auf die maltesische Politik. So sind etwa Ehescheidungen nicht möglich und Abtreibung unter Strafe gestellt.
Andererseits gab es 2017 einen Vorstoß der Kirche, wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen.
Der Inselstaat hat zwei Diözesen. Das Erzbistum Malta auf der Hauptinsel unter der Leitung von Erzbischof Charles Scicluna (62) umfasst 70 Pfarreien mit insgesamt knapp 280 Welt- und rund 300 Ordenspriestern. Das Bistum Gozo umfasst 15 Pfarreien mit etwa 130 Welt- und 20 Ordenspriestern. Bischof ist Anthony Teuma.
Die tiefe Verbundenheit mit dem Christentum geht zurück bis ins Jahr 60: Damals soll auf Malta das Schiff des Apostels Paulus gestrandet sein. Für die Malteser ist diese Einführung des Christentums ein wichtiges Datum ihrer Geschichte. Das Fest "Pauli Schiffbruch" (10. Februar) ist bis heute gesetzlicher Feiertag, ebenso das Fest der Apostel Peter und Paul am 29. Juni. (kna/02.04.2022)