Internationaler Tag der Minenaufklärung

Jedes dritte Minenopfer ist ein Kind

Zum Welttag der Minenaufklärung fordert die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, eine weltweite Ächtung von Anti-Personenminen und Streumunition. Jedes Jahr werden Tausende durch Minen getötet und verletzt.

Warnung vor einem Minenfeld in der Westsahara / © Lukas Hlavac (shutterstock)
Warnung vor einem Minenfeld in der Westsahara / © Lukas Hlavac ( shutterstock )

Zudem gelte es, Staaten dabei zu unterstützen, Minen und Kampfmittelrückstände zu räumen, erklärte Amtsberg in Berlin.

Luise Amtsberg / © Daniel Reinhardt (dpa)
Luise Amtsberg / © Daniel Reinhardt ( dpa )

"Tod, Verstümmlung, Verletzung, aber auch die Angst vor Landminen, Sprengfallen und anderen explosiven Kampfmittelrückständen - das sind die Folgen, denen Millionen Menschen hilflos ausgeliefert sind, selbst wenn Kriege und Konflikte schon längst der Vergangenheit angehören", betonte die Menschenrechtsbeauftragte.

Verletzungen durch Minen weltweit verdoppelt

Die Anzahl der erfassten Todesfälle und Verletzungen durch Minen und Kampfmittelrückstände habe sich zwischen 2013 und 2020 weltweit mit zuletzt 7.073 mehr als verdoppelt. "Jedes dritte Minenopfer ist ein Kind."

Mit großer Sorge blicke sie auch auf den aktuellen Krieg in der Ukraine und auf Länder, in denen ebenfalls improvisierte Minen- und Sprengfallen regelmäßig zum Einsatz kämen.

Ein russischer Soldat bei einer Militärübung auf dem Minenfeld. / © Yura Taratunin (shutterstock)
Ein russischer Soldat bei einer Militärübung auf dem Minenfeld. / © Yura Taratunin ( shutterstock )

Landminen, Streubomben und andere explosive Kriegswaffenreste fordern jedes Jahr Tausende Tote und Verletzte - trotz der völkerrechtlichen Ächtung durch die Ottawa-Konvention, die 1999 in Kraft trat.

Die Vereinten Nationen machen deshalb seit 2005 immer am 4. April mit dem "Internationalen Tag der Aufklärung über die Minengefahren und der Unterstützung bei der Minenräumung" auf die anhaltende Gefahr von Minen und Blindgängern aufmerksam.

Stichwort: Landminen

Landminen kamen im Ersten Weltkrieg auf. Sie werden im Boden verlegt und bleiben in vielen Ländern auch Jahre nach dem Ende eines Konflikts eine tödliche Gefahr. Besonders die Anti-Personen-Minen gelten als Waffe gegen die Zivilbevölkerung und sind international geächtet, weil sie im Gelände oft nur schwer zu entdecken sind. Ihr Einsatz geht weltweit zurück. Experten warnen jedoch vor einer Umkehr dieses Trends, nachdem US-Präsident Donald Trump dem US-Militär den Einsatz von Minen erlaubt hat.

Antipersonenminen (shutterstock)
Quelle:
KNA