Europäische Kirchen rufen zu Hilfe für Geflüchtete auf

"Zeichen der Hoffnung"

Spitzenvertreter der europäischen Kirchen haben bei einem Solidaritätsbesuch an der ukrainisch-polnischen Grenze zur Unterstützung für Geflüchtete aufgerufen. Kardinal Jean-Claude Hollerich erinnerte dabei an die kommende Karwoche.

Flüchtlinge an der polnisch-ukrainischen Grenze / © Piotr Nowak (dpa)
Flüchtlinge an der polnisch-ukrainischen Grenze / © Piotr Nowak ( dpa )

Die Ukraine sei das Zentrum Europas, "wo Menschen leiden, sterben, getötet, gequält und geschändet werden", sagte der Vorsitzende der katholischen EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, in einem am Freitag verbreiteten Video.

Kardinal Jean-Claude Hollerich, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) und Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Jean-Claude Hollerich, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) und Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Der Präsident der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Christian Krieger, sagte, die Kirchen bekundeten der polnischen Bevölkerung Dank für die großherzige Aufnahme von mehr als zweieinhalb Millionen Flüchtlingen.

Erinnerung an Karwoche und Leiden Christi

Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, erinnerte an die bevorstehende Karwoche, in der Christen des Todes Jesu gedenken. "Hier ist der Ort, wo unser Herr leidet", sagte der Kardinal.

Aber die Kirche wisse auch um Ostern und die Auferstehung. Krieger ergänzte, der Besuch solle den Einsatz der Kirchen für Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden in Europa bekräftigen.

In einer gemeinsamen Osterbotschaft nannten die Kirchenvertreter die Aufnahme von Flüchtlingen vor allem in Polen ein "Zeichen der Hoffnung". Das beispiellose Engagement von Freiwilligen zeige "ein menschliches Gesicht inmitten der Tragödie".

Karwoche

Die letzte Woche vor Ostern wird auch als Karwoche bezeichnet. Das Wort "Kar" stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Trauer", "Klage" oder "Kummer". Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag: In Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem versammeln sich die Gläubigen zur Segnung der Palmen - in Deutschland meist Buchsbaumzweige - und ziehen dann in einer Prozession zum Gotteshaus.

Karwoche / © Felix Kästle (dpa)
Karwoche / © Felix Kästle ( dpa )
Quelle:
KNA