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Es gibt viel zu Lernen

Wer mit Menschen in Ghana kommunizieren möchte, braucht ein Smartphone. Ich möchte mit Menschen in Ghana kommunizieren. Ich brauche ein Smartphone.

Schon lange werde ich gefragt, warum ich kein Handy habe. Oder Menschen sind, je nach Temperament verunsichert oder verärgert, weil sie keine Handynummer von mir haben. Die einen denken, ich wäre wählerisch, wem ich sie gebe oder nicht gebe, die anderen sind verstimmt, weil ich keine Messenger nutze.

Wobei, natürlich bin ich erreichbar. Ich schaue in meine E-Mails, ich gehe ans Telefon und öffne die Türe. Nur wenn ich unterwegs bin, will ich unterwegs sein dürfen. Wenn ich nichts vorhätte, wäre ich ja nicht unterwegs. Warum soll ich dann erreichbar sein?

Nur um unterwegs, noch mehr zu kommunizieren? Warum?

Ja, aber wenn ein Notfall ist! Sagen die Menschen dann oft. Na, wenn ein Notfall ist, kann ich von unterwegs auch nichts tun.

Andersherum muss ich ja auch damit leben, dass so gut wie alle Menschen ein Handy haben. Kaum ein Treffen, kaum ein Essen, kaum ein Kaffeetrinken, ohne dass jemand sein Handy zur Hand nimmt. Oder rausgeht, weil ein Anruf kommt. Oder was auch immer mit dem Handy macht.

Immer häufiger aber höre ich auch: Du Glückliche! Du machst alles richtig. Ein Handy frisst viel zu viel Zeit. Offene Bewunderung ist als Reaktion auch dabei.

Wie auch immer, ich habe mich daran gewöhnt, dass mein handyloser Zustand polarisiert. Und hatte nicht vor, etwas zu ändern.

Bis ich eine Ghanareise plante. Um die Partnerschule der Rupert-Neudeck-Gesamtschule in Ghana besuchen zu können, brauche ich ein Smartphone, um über Messenger zu kommunizieren. Anders geht es nicht.

Schweren Herzens habe ich mir für den Zweck also ein Smartphone zugelegt. Jetzt muss ich viel lernen.

Zum Beispiel, als ich umständlich versuche, im Computer mit dem Handy einen QR-Code zu scannen. Dazu turne ich hinter meinem Bildschirm, halte das Handy vor den Bildschirm und nehme viele Anläufe, den QR-Code, ohne ihn zu sehen, doch zu erwischen.

Tage später merke ich: Ich hätte auch einfach das Handy herumdrehen können und entspannt das Scannen auf dem Handydisplay verfolgen können. Ich merke: Die Kamera ist ja hinten auf dem Handy!

Meine Kinder schütteln den Kopf oder lachen sich schlapp. Ich hoffe, Sie lachen mit mir.

Und ich?

Ich freue mich auf die Ghanareise. Aber ich freue mich auch, wenn ich das Handy danach wieder abgeben kann.