"Ich würde den Müttern dieser 35-Jährigen, die immer noch zu Hause wohnen, sagen, sie sollen aufhören, ihre Hemden zu bügeln!", sagte er im Gespräch mit Mitgliedern des Jesuiten-Ordens Anfang April auf Malta. Die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" veröffentlichte nun das Gespräch.
Wenn junge Menschen noch lange bei ihren Eltern wohnten, gebe es das Risiko, dass sie sich nicht ausreichend mit dem Thema Berufung auseinandersetzten. Doch genau das sei bei geistlichen Berufen wichtig, so der Papst. Bewerberzahlen gingen aus verschiedenen Gründen zurück; trotzdem müsse auf Qualität geachtet werden: "Demut, Dienst und Authentizität".
Europa importiert Mitglieder
An den Rückgang selbst müsse man sich gewöhnen und trotzdem kreativ bleiben, sagte Franziskus. Allerdings sei es schrecklich, wenn etwa Ordensgemeinschaften aus Europa in andere Länder gingen, um von dort Mitglieder "nach Europa zu importieren".
Bei seinen Auslandsreisen pflegt sich Franziskus mit einer Gruppe örtlicher Jesuiten zu treffen, seines eigenen Ordens. Bei den eher locker gehaltenen Gesprächen geht der Papst auf Fragen der Ordensleute ein. Diese Gespräche werden einige Zeit später vom Chefredakteur der Jesuiten-Zeitschrift "Civilta Cattolica" veröffentlicht, Antonio Spadaro. Die Vatikan-Zeitung "Osservatore Romano" übernahm das Gespräch in ihre Ausgabe.