An Karfreitag gedenken die Christen des Leidens und Sterbens Jesu. Theologisch ist der Feiertag untrennbar mit Ostern als dem Fest der Auferstehung verbunden. Das Wort "Kar" kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Kummer". Neben Aschermittwoch ist dies der einzige Tag, der in der katholischen Kirche als strenger Buß- und Fasttag gilt.
Am Nachmittag - zur Stunde der Kreuzigung - findet ein in dieser Art im Jahreskreis einmaliger Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung statt, in dessen Mittelpunkt die Leidensgeschichte Jesu steht.
Viele Gemeinden erinnern am Karfreitag auch mit einem Kreuzweg an das Leiden und Sterben Jesu. Es handelt sich um einen Wallfahrtsweg in der Kirche oder in der Natur, bei dem die Beter den einzelnen Stationen des Weges Jesu von der Verurteilung bis zum Kreuzestod folgen. In nahezu jeder katholischen Kirche gibt es 14 bildliche Darstellungen, die den Leidensweg zeigen. Der Papst betet seit einigen Jahren am Karfreitag am antiken römischen Kolosseum den Kreuzweg, wenn nicht gerade Corona dazwischenkommt wie in den letzten beiden Jahren.
Weil der Karfreitag zu den "stillen Feiertagen" gehört, gilt in den meisten deutschen Bundesländern ein Tanzverbot, was allerdings immer häufiger in Frage gestellt wird. In der Regel sind auch Sportveranstaltungen und die öffentliche Aufführung bestimmter Filme untersagt.
Wegen der Corona-Krise mussten in den letzten beiden Jahren sehr viele Gottesdienste, Kreuzwege und andere Veranstaltungen entfallen. In diesem Jahr ist vieles wieder möglich, auch wenn es weiterhin Einschränkungen gibt. (KNA)